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Die Löwen haben „ab jetzt nur noch Endspiele“ (RNZ)

Heidelberg. Fünf Spiele sind es noch. Vier davon sind lösbar, eines, das in Kiel, eher aussichtslos. Die Rhein-Neckar Löwen biegen am morgigen Mittwoch um 20.15 Uhr mit dem Heimspiel gegen TUSEM Essen so langsam aber sicher auf die Zielgerade in der Handball-Bundesliga ein. Und die Vorzeichen sind prächtig: Denn eigentlich können die Gelben die direkte Champions-League-Qualifikation gar nicht mehr verzocken. Aktuell sind sie Zweiter, würden den Königsklassen-Traum aber auch als Dritter noch wahr werden lassen.

Schritt für Schritt will man sich nun dem großen Ziel nähern. Bloß niemanden unterschätzen – lautet deshalb die Devise. Selbst Essen nicht, das morgen als abgeschlagenes Schlusslicht in der Mannheimer SAP Arena aufkreuzen wird. Im Vorfeld des ungleichen Duells sprach die RNZ mit Thorsten Storm, dem Manager der Löwen.

> Thorsten Storm, was für ein Spiel erwarten Sie gegen Essen. Besteht die Angst, dass Ihre Mannschaft den Gegner unterschätzen könnte?

Nein, die besteht nicht. Wir haben ab jetzt nur noch Endspiele. In der Bundesliga geht es um den dritten Platz und damit um die Champions League. Beim Final Four in Nantes zudem um den Titel im EHF-Cup. Deshalb erwarte ich gegen Essen eine hoch konzentrierte Löwen-Mannschaft, die zwei Punkte einfahren möchte.

> Wie sieht es personell aus? Sind alle Spieler einsatzbereit?

Nein, das war in dieser Saison bislang ja auch leider selten der Fall. Uwe Gensheimer fehlt nach wie vor und unser Torhüter Goran Stojanovic ist ebenfalls noch verletzt.

> Apropos Gensheimer, eigentlich hieß es, dass er erst zur neuen Saison wieder auf die Platte zurückkehrt. Mittlerweile wird aber gemunkelt, dass er doch wieder früher dabei ist…

Uwe ist voll im Plan. Ob er in dieser Saison noch einmal spielt, entscheidet er selbst. Wir werden keinen Druck auf ihn ausüben, aber so ein Final Four juckt natürlich auch Uwe. Das ist doch klar.

> Wie sieht es mit der Suche nach einem weiteren Halblinken, der Kim Ekdahl du Rietz entlasten soll, aus?

Sportlich ist die Sache klar: Wir brauchen neben Kim einen echten Shooter auf dieser Position. Aber ohne die wirtschaftliche Grundlage ist das nicht möglich. Wir müssen erst unsere Vergangenheit wirtschaftlich bewältigen. Das ist unsere derzeitige Situation.

> Vor der Saison wusste niemand so genau, was man von den Löwen erwarten kann. Einige Experten befürchteten sogar den großen Einbruch. Nun ist theoretisch sogar die Vize-Meisterschaft noch drin. Da kann man stolz sein, oder?

Natürlich. Das sind wir alle, denn es steckt viel Arbeit dahinter. Wir kämpfen alle zusammen für die Löwen.

Von Daniel Hund