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Die Löwen müssen klaren Kopf behalten (RNZ)

Mannheim. Und dann haben sie doch mal gefeiert, die Rhein-Neckar Löwen. Aber nicht rauschend, eher besinnlich. Am Samstag trafen sich die Gelben zum Weihnachtsfest. Alle zusammen. Zuerst in der historischen Straßenbahn der RNV, danach auf einem Weihnachtsmarkt. „Frank Schmitt ist ein Winzer, der uns in seinem Innenhof einen kleinen eigenen Weihnachtsmarkt organisiert hat“, berichtet Thorsten Storm, der Manager der Löwen.

Es gab unter anderem Dampfnudeln und Glühwein. Den Wein aber in Maßen. Denn Oliver Roggisch und Co. brauchen auch in der Weihnachtszeit einen klaren Kopf, bis zur WM-Pause im Januar warten noch drei große Aufgaben. Doch momentan zählt nur eine: Balingen. Am Mittwoch ab 19.30 Uhr geht’s dort um Bundesliga-Punkte. Storm pustet tief durch, sagt: „Das ist Jahr für Jahr eines der schwersten Auswärtsspiele, die du in einer Saison haben kannst.“ Warum eigentlich? In Sachen Kader sind die Schwaben schließlich kein Schwergewicht, vielmehr Durchschnitt. Storm kennt das Erfolgsrezept: „Sie machen viel über den Kampf, die Leidenschaft und haben mit ihrem Trainer Rolf Brack einen Mann auf der Bank, der immer wieder mit überraschenden taktischen Maßnahmen für Erfolge sorgt.“

Aktuell rangiert Balingen auf dem zwölften Tabellenplatz, hat 13:19 Punkte auf dem Konto. Zuhause wurden bislang unter anderem Frisch Auf Göppingen, der TBV Lemgo und der TV Großwallstadt in die Knie gezwungen. Die Löwen sind also gewarnt.

Seine Wunschsieben wird Trainer Gudmundur Gudmundsson erneut nicht aufbieten können. Neben Kapitän Uwe Gensheimer, dem Langzeitverletzten, ist auch Alexander Petersson (Schulterprobleme) nach nach wie vor nur bedingt einsatzfähig. Sorgen bereitet auch Kim Ekdahl du Rietz – zumindest ein wenig. Verletzt ist das schwedische Rückraum-Ass nicht, aber angeschlagen. Wer ihn seit Monaten im Löwen-Dress beobachtet hat, der vermisst seit ein paar Wochen vor allem eins: Seinen Zug zum Tor, seine knallharten Würfe aus der zweiten Reihe.

Storm geht es da ähnlich. Doch der hebt schützend die Hand über seinen Schützling. Der Manager: „Kim hat die Olympiade im Sommer bis ins Finale gespielt, hatte überhaupt keine Pause und spielt nun zum ersten Mal in der Bundesliga. Bei ihm ist der Akku einfach etwas leer.“ Und weiter: „Ich bin mit seinen bisherigen Leistungen bei uns sehr zufrieden.“ Im Januar wird du Rietz die Batterie wieder aufladen können. Da Schweden nicht an der WM teilnimmt, kann er die Beine hochlegen, endlich mal regenerieren.

Übrigens: Mit du Rietz, Andy Schmid, Alexander Petersson, Bjarte Myrhol und Niklas Landin wurden fünf Löwen ins Bundesliga-Allstar-Team gewählt.

Angeführt wird die Auswahl von Welt-Handballer Filip Jicha vom THW Kiel. Die Bundesliga-Allstars werden unmittelbar nach der WM auf die deutsche Nationalmannschaft treffen. „Nach einer hoffentlich erfolgreichen WM freue ich mich auf dieses Spiel in Leipzig“, sagt Bundestrainer Martin Heuberger. Das Interesse seitens der Fans ist groß. Bis zum Montag wurden bereits 5200 der 6000 Tickets verkauft.

Bundesliga-Allstar-Team; Linksaußen: Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt), Aljoscha Schmidt (GWD Minden), Gudjon Valur Sigurdsson (THW Kiel); Rückraum Links: Filip Jicha (THW Kiel), Iker Romero (Füchse Berlin), Kim Ekdahl du Rietz (Rhein-Neckar Löwen); Rückraum Mitte: Daniel Narcisse (THW Kiel), Domagoj Duvnjak (HSV Handball), Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen); Rückraum Rechts: Alexander Petersson (Rhein Neckar Löwen), Marcin Lijewski (HSV Handball), Christian Zeitz (THW Kiel); Rechtsaußen: Hans Lindberg (HSV Hamburg), Robert Weber (SC Magdeburg), Lasse Svan Hansen (SG Flensburg-Handewitt); Kreisläufer: Bjarte Myrhol (Rhein-Neckar Löwen), Marcus Ahlm (THW Kiel), Michael V. Knudsen (SG Flensburg-Handewitt); Torwart: Thierry Omeyer (THW Kiel), Mattias Andersson (SG Flensburg-Handewitt), Niklas Landin (Rhein-Neckar-Löwen); Trainer: Alfred Gislason (THW Kiel), Kai Wandschneider (HSG Wetzlar).

Von Daniel Hund