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Die Löwen sind gewarnt (RNZ)

Kronau. Die Merkur Arena ist ein Handball- Tempel, mit dem man als Rhein-Neckar Löwe nicht die schönsten Erinnerung verbindet. Da war nämlich was. Ein Abend zum Vergessen, ein Drama in zwei Akten. Wie die sicheren Sieger sahen sie dort im November 2011 bereits aus: Die Gelben führten bei der TuS N-Lübbecke kurz vor Spielende schon mit vier Toren, um nach der Schluss-Sirene beim 31:32 dann aber doch mit leeren Händen da zu stehen.

„Das war eine bittere Partie, wir haben damals völlig unnötigerweise zwei Punkte verloren“, blickt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson frustriert zurück und verdreht die Augen: „Vergessen kann man so ein Spiel kaum.“ Morgen Abend heißt der Gegner nun wieder Lübbecke. Diesmal aber daheim, zuhause in der Mannheimer SAP Arena. Ab 19 Uhr will man sich revanchieren, unbedingt zwei Punkte holen.

Denn auch Löwen-Manager Thorsten Storm weiß: „Wollen wir tatsächlich noch Vierter werden, müssen wir wohl jedes unserer letzten Spiele gewinnen.“ Gudmi nickt und hofft vor allem auf eins: den kompletten Kader. Ob sein Wunsch in Erfüllung geht? Unwahrscheinlich!

Insbesondere Patrick Groetzki bereitet Sorgen. Und wieder ist es das Knie. Diesmal aber das andere. Das rechte. Gudmundsson: „Der Meniskus scheint erneut angerissen zu sein. Eine Operation scheint wohl unumgänglich zu sein.“ Die Frage ist nur wann. Will heißen: Gut möglich, dass der Linkshänder auf die Zähne beißen wird und sich erst in der Sommerpause unters Messer legt. Trainieren kann „Johnny“ derzeit nämlich, nur spielen nicht. Ein kleines Fragezeichen steht zudem wohl auch hinter Oliver Roggisch, dem Abwehrchef der Badener. Schon in Hamburg stand er mit starken Rückenschmerzen auf der Platte. „Das war vorbildlich“, lobt Gudmundsson: „Und auch nur möglich, weil Oli mit Voltaren und ein paar Spritzen behandelt wurde.“

Krzysztof Lijewski ist ein weiteres Sorgenkind. Der Pole ist überspielt, war in den letzten Wochen im Dauereinsatz: Bundesliga, EHF-Cup, Nationalmannschaft, Bundesliga. Ein Pensum, das man erst einmal wegstecken muss. Und Lijewski gelingt dies derzeit nicht. Sein Trainer: „Krzysztof hat in der letzten Zeit sicher nicht die Leistung gebracht, die er bringen kann. Wir hoffen alle, dass wir bald den alten Krzysztof zurück bekommen.“

Zum Gegner: Lübbecke darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Der HSV Hamburg kann ein Lied davon singen. Der Meister unterlag der TuS mit 31:32. Gudmundsson warnt:„ Lübbeck ehat eine sehr gute Mannschaft beisammen, die jedem Gegner gefährlich werden kann.“ Bislang sind 7.000 Tickets für das Heimspiel verkauft. Die Löwen rechnen insgesamt mit 8.000 Zuschauern.

Von Daniel Hund

 13.04.2012