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Die Löwen sind wieder los

Badener starten am Samstag mit der Bundesligapartie in Balingen

Die Löwen sind wieder los. Am Samstag (19 Uhr) starten die Badener mit einem Auswärtsspiel beim HBW Balingen-Weilstetten in die neue Saison der Handball-Bundesliga, am heutigen Mittwoch präsentierte sich die Mannschaft bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz bei engelhorn sports in Mannheim den Medienvertretern und Fans.

Den Namen, den Namen, immer wieder den Namen. Auch Autogramme schreiben kann anstrengend sein. Der ein oder andere des Löwen-Rudels wünschte sich sicherlich aus dem Scheinwerferlicht bei engelhorn sports in die schweißtreibende Trainingseinheit am Vormittag zurück – denn Uwe Gensheimer, Oliver Roggisch und Kollegen kamen aus dem Autogramme schreiben gar nicht mehr raus, in einer langen Schlange standen die Anhänger. Und doch erfüllten die Löwen jeden Wunsch, hatten für ihre Fans immer noch ein Lächeln oder ein paar Worte parat.

Und die Fans hörten gerne, dass die Löwen nicht gewillt sind, auf die erfolgreiche vergangene Saison mit dem Gewinn des EHF-Cups als Höhepunkt eine weniger erfolgreiche Spielzeit folgen zu lassen. „Wir wollen in der Bundesliga oben dabei sein und auch im DHB-Pokal und in der Champions League etwas erreichen“, sagte Abwehrchef Roggisch. Doch bei den Löwen, bei denen weiterhin der Teamgedanke der elementare Baustein für die Erfolge ist, wissen sie natürlich, dass es leichter ist, unerwartet in Richtung Spitze zu stürmen, als sich dort zu halten. „Ich glaube aber, dass wir den Weg der vergangenen Saison so weiter gehen können“, sagte Geschäftsführer Thorsten Storm.

Es ist also eine Saison, die unter ganz anderen Vorzeichen steht als die vergangene. Da hatte keiner die neu zusammengewürfelte Truppe auf der Rechnung. Da hatten die Löwen selbst keine großen Erwartungen. Da lief es einfach. 10:0-Punkte Mitte September, 18:0-Punkte Ende Oktober, nach dem 26:23 am 20. November in Minden waren es plötzlich 26:0-Punkte. Eine klasse Serie, eine unglaubliche Serie. Aber auch eine Serie, die den Gegnern gezeigt hat, dass die Löwen wieder ein ernstzunehmender Rivale im Rennen um die Startplätze in der Champions League sind – und daher werden sie in dieser Saison von Beginn an unter Beobachtung stehen. „Wichtig ist, von Beginn an so wenig Punkte wie nur möglich abzugeben“, sagte Kreisläufer Bjarte Myrhol.

Hinzu kommt die Doppelbelastung durch die Champions League, alleine in der Vorrunde warten auf die Löwen zehn Begegnungen – das sind schon fast so viele Partien, wie die Löwen im vergangenen Jahr bis zu ihrem Erfolg im EHF-Cup absolvierten (12). „Aber deswegen haben wir ja den Kader verbreitert“, verweist Roggisch auf die Neuzugänge Nikola Manojlovic (RK Koper), Roko Peribonio (Zweitspielrecht TVG Großsachsen), Runar Karason (TV Großwallstadt), Sergei Gorbok (Chekhovskie Medvedi) und Tim Suton (Erstspielrecht bei HG Saarlouis).

Natürlich ist die Champions League mit vielen Reisen verbunden, sie ist aber auch das, was jeder Handballer erreichen will. Und so ist die Vorfreude auf die erste Teilnahme der Badener an der Königsklasse nach zwei Jahren Abwesenheit natürlich dementsprechend groß. „Wir freuen uns, dass wir wieder dabei sind“, erklärte Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Die Vorbereitung der Gelbhemden verlief prima, zuletzt gewannen die Löwen – wie schon im Vorjahr – das Klaus-Miesner-Gedenkturnier um den Harz-Energie-Cup. Sie verlief prima, bis auf das Verletzungspech, das die Löwen schon in der vergangenen Rückrunde heimsuchte. Bei Balingen-Weilstetten müssen die Löwen am Samstag auf Roggisch (Fraktur des Speichenköpfchens im linken Ellenbogen) verzichten. Gesundheitliche Fortschritte macht nach seiner Operation an der eingerissenen Bizepssehne in der Schulter Alexander Petersson. Hingegen nicht nur zum Saisonauftakt, sondern noch länger verzichten müssen die Löwen auf Marius Steinhauser nach seinem zweiten Kreuzbandriss und auch auf Zarko Sesum (Kreuzbandriss, Innenbandanriss, Fraktur des Schienbeinkopfes). Die Vorfreude bei dem Rudel von Trainer Gudmundur Gudmundsson ist trotzdem riesig …