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Die Löwen versöhnen ihre Fans

Mannheim. „Wollt ihr nicht, stehen die Trommeln still“, verkündeten die Löwen-Fans vor dem Spiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC Magdeburg auf einem großen Transparent. Die Reaktion auf die zuletzt schwache Vorstellung des Handball_Bundesligisten beim 26:26-Remis gegen Wetzlar. Aber sie wollten ja! Brauchten dringend ein Erfolgserlebnis und zwei Punkte. Hatten zudem etwas gut zu machen, denn schließlich gab es in der Vorrunde an der Börde eine überraschende und bittere 28:33-Niederlage. Und es gelang, die Löwen siegten letztendlich locker mit 38:30 (18:12).

„Wir haben vorn sehr konzentriert gespielt über die vollen 60 Minuten. Die Abwehr stand gut und Torhüter Szmal hat eine gute Leistung gezeigt“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson. Nur wenige Minuten dauerte es, bis die Rhein-Neckar Löwen ihren Rhythmus gefunden hatten, dann setzten sie sich mit fünf Toren in Folge ab und der nach der Saison nach Kielce scheidende Torhüter Slawomir Szmal zeigte – trotz Knieverletzung – wie wichtig er für die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson ist: Der Pole wehrte alleine im ersten Durchgang zehn Bälle ab.

Doch nicht nur die starke Leistung der Keeper fiel auf – im zweiten Durchgang kam Henning Fritz –, auch der Rückraum, dem gegen Wetzlar nur mickrige vier Treffer gelungen waren, schlug diesmal zu. Stefansson markierte acht Tore, Bielecki hatte zunächst mit seinen Gewaltwürfen Erfolg, und als er allzu oft daneben zielte, brachte Trainer Gudmundsson im linken Rückraum, auf der Königsposition, Zarko Sesum. Der Serbe führte sich auf dieser Position prächtig ein, warf nach Belieben Tore und kam auf insgesamt neun Treffer. „Er überragend gespielt“, lobte Trainer Gudmundsson.

Endgültige Klarheit herrscht nun übrigens imFall von Grzegorz Tkaczyk. Der Rückraummann, der gestern nicht dabei war, wechselt im Sommer von den Löwen nach Kielce. Ein Transfer, den Dr. Mariusz Czok, Tkaczyks Manager, bereits im Dezember im RNZ-Gespräch angedeutet hatte. Der Rechtshänder folgt damit seinem Freund Kasa Szmal.

Apropos Szmal. Marcus Rominger, der Ende des Jahres 2010 beim TV Großwallstadt verabschiedet wurde, wird ihn in Kürze vertreten. Der 38-Jährige kommt, wenn Szmal am Knie operiert wird und bleibt, bis der Pole wieder fit ist. Aber am wichtigsten war für die Löwen natürlich, dass sie endlich wieder eine ansprechende Leistung gezeigt haben. Da durften dann auch die Fans wieder ausgiebig trommeln und nach dem Sieg mit der Mannschaft feiern.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 1, Gensheimer 5/1, Sesum 9, Bielecki 5, Lund 1, Gunnarsson 1, Stefansson 8/1, Myrhol 3, Groetzki 1, Cupic 4/1. SC Magdeburg: Rojewski 5, van Olphen 6, Natek 5, Coßbau 2,Weber 8/7, Jurecki 2. Zuschauer: 6.211.

Von Hasso Waldschmidt

 16.02.2011