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Die Löwen zeigen wieder Biss

Karlsruhe. Nach der enttäuschenden Vorstellung bei der 25:32-Pleite in Flensburg hatte Ola Lindgren, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, seiner Mannschaft bei der Ehre gepackt und für das Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen eine Reaktion gefordert. Da die Schützlinge des Schweden dieser Forderung auf dem Parkett der Karlsruher Europahalle Taten folgen ließen, konnte Lindgren letztlich zufrieden sein Fazit ziehen. „Die Jungs haben sich zusammengerissen, waren in der Abwehr sehr aggressiv und haben vorne immer wieder gute Lösungen gegen die offensive Göppinger Deckung gefunden“, sagte der Coach des badischen Handball-Bundesligisten nach dem überzeugenden 34:27(17:11)-Erfolg im prestigeträchtigen Landesduell gegen den schwäbischen Altmeister. Damit überflügelten die Löwen die Göppinger in der Tabelle und wollen nun in den restlichen vier Partien mit aller Macht den vierten Rang verteidigen.

„Wir haben sehr diszipliniert agiert und von vielen Positionen getroffen“, erklärte der 46-Jährige und stellte fest: „Wir haben aus der Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt gelernt.“ In der Tat präsentierten sich die Badener in der mit 4 850 Zuschauern erneut ausverkauften Europahalle von der ersten Sekunde an bissig, kämpften in der Abwehr um jeden Ball und nutzten im Angriff konsequent ihre Chancen. „Wir wollten unbedingt Wiedergutmachung – das ist uns gelungen“, freute sich Michael Müller, der sich und seine Kollegen „wieder auf einem guten Weg“ sieht. „Jetzt wollen wir auch in Magdeburg punkten und hoffen natürlich auf einen Ausrutscher von Flensburg“, betonte der Nationalspieler, der den dritten Tabellenplatz und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League noch nicht abgeschrieben hat.

Der 25 Jahre alte Linkshänder durfte gegen Göppingen von Beginn an im rechten Rückraum ran und lieferte dort als Ersatz für den durch eine Erkältung geschwächten Olafur Stefansson sein bislang bestes Spiel für die Löwen ab. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, lobte Trainer Lindgren den manchmal etwas ungestümen Franken, der fünf Treffer erzielte und durch beherzten Einsatz Lücken für seine Nebenleute schaffte.

Diese nutzten vor allem Karol Bielecki, der aus dem linken Rückraum acht blitzsaubere Treffer markierte, und Uwe Gensheimer – der Linksaußen war mit neun Toren bester Schütze der Partie. Ebenfalls eine starke Leistung zeigte Slawomir Szmal. Der polnische Nationaltorwart parierte 19 Würfe und hatte somit entscheidenden Anteil am 21. Saisonsieg der Löwen. „Ich bin froh, dass wir sofort wieder die Kurve gekriegt haben“, meinte Manager Thorsten Storm und hofft auch im Auswärtsspiel am Sonntag (18.30 Uhr) beim SC Magdeburg auf Zählbares. „Aber das ist ein gefährlicher Gegner“, mahnt Trainer Lindgren.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 9/1, Bielecki 7, Müller 5, Groetzki 3, Tkaczyk 2, Gudjonsson 2, Klimovets 2, Myrhol 2, Stefansson 2/2.
FA Göppingen: Kaufmann 5/1, Mravljevic 5/5, Thiede 4, Oprea 3, Späth 2, Landsberg 2, Horak 2, Schweikardt 1, Kneule 1, Schöne 1, Häfner 1.

Von Christof Bindschädel

 14.05.2010