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Die Löwen zeigten Handball wie aus dem Lehrbuch (RNZ)

Nach anfänglichen Problemen drehten die Löwen gegen Magdeburg auf und siegten 32:26

Mannheim. Kämpfen, beißen, kratzen, aber eben auch glänzen. Das war der Plan der Rhein-Neckar Löwen, die Vorgabe für das gestrige Bundesliga-Duell gegen den SC Magdeburg. Ein Gegner, vor dem die Gelben einen großen Respekt haben, mit dem die Badener schon häufig schlechte Erfahrungen machten. Diesmal war das anders. Mit einer 32:26 (17:13)-Packung wurden die Ballwerfer aus dem Wilden Osten zurück auf die Autobahn geschickt. „Unsere Abwehr und die Torhüter haben heute teilweise überragend gespielt und das ist gegen eine so starke Mannschaft wie Magdeburg nicht selbstverständlich“, zog Löwen-Manager Thorsten Storm ein zufriedenes Fazit.

Dass da kein schwaches Team aufgekreuzt war, deutete sich vor 5940 Zuschauern in der SAP Arena sofort an. Gerade in der Defensive war Magdeburg eine Macht. Dicht gestaffelt standen sie da, Hüne neben Hüne. Für die Löwen gab es zunächst kaum ein Durchkommen, was sich auch im Ergebnis widerspiegelte: Nach acht Minuten hieß es 3:5. Gegen die Löwen, für Magdeburg.

Goran Stojanovic, der gestern im Tor des EHF-Pokal-Siegers begann, verhinderte zudem Schlimmeres. Der Montenegriner war hellwach, entschärfte einige freie Würfe der Gäste. Und trotzdem rannte die Heim-Sieben weiter hinterher. Beim Stand von 8:11 (16.) hatte Trainer Gudmundur Gudmundsson genug gesehen. Der Isländer bat zur Auszeit, redete nur kurz, aber energisch und wechselte: Niklas Landin rückte für Stojanovic zwischen die Pfosten.

Für den ersten Ausgleich seit langem sorgte schließlich Uwe Gensheimer. Mit einem Doppelpack markierte der Friedrichsfelder das 13:13. Das hatte Signalwirkung. Plötzlich lief es nämlich. Die Angriffe rollten, die Abwehr blockte. Tor um Tor zog der Löwen-Express nun davon. Zum Stoppen kam er erst durch die Pausensirene. Da leuchtete bereits ein beruhigendes 17:13 vom gigantischen Videowürfel.

Nach dem Wechsel ging es mit Einbahnstraßen-Handball weiter. Immer wieder schwärmten die Gelben blitzschnell aus und stachen zu. Spätestens beim 21:14 (36.) war die Vorentscheidung gefallen. Zu dominant spielten sie nun, die Besten aus dem Südwesten. Handball wie aus dem Lehrbuch, das war’s. In Zahlen: Zwischen der 20. und der 45. Minute erzielte Magdeburg ein (!) mickriges Törchen, die Löwen deren 17.

Beim SCM hinterließ das Spuren, keiner hatte mehr den Durchblick. Auch Trainer Uwe Jungandreas nicht. Der beorderte Mitte der zweiten Halbzeit – die Löwen führten zu diesem Zeitpunkt 28:14 – sieben Feldspieler auf die Platte. Einer zu viel: Als „Belohnung“ gab’s noch eine Zeitstrafe obendrauf.

In Magdeburg wird man dieses Spiel, in dem die Löwen in der Schlussphase gnädigerweise ein, zwei Gänge zurückschalteten, wohl nicht so schnell vergessen.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 5, Gensheimer 8/2, Manojlovic 1, Gorbok 2, Myrhol 2, Groetzki 7, Petersson 4, Ekdahl du Rietz 1, Sigurmannsson 1/1, Sesum 1.

Spielfilm: 2:2, 3:5, 6:8, 8:11, 10:13, 17:13 (Halbzeit), 18:13, 22:14, 28:14, 30:16, 31:23, 32:26 (Endstand).

Von Daniel Hund