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„Die Mischung stimmt“

Thorsten Storm zieht ein Zwischenfazit

Mit großem Interesse verfolgt Thorsten Storm die Vorbereitungszeit bei den Rhein-Neckar Löwen. Der Geschäftsführer der Badener hat den Kader durch einige Neuverpflichtungen weiter gestärkt und fiebert der neuen Spielzeit entgegen. Im Interview äußert er sich zu den Abstellungen der Juniorenspieler, der Kapitänsfrage sowie den Zielen in der anstehenden Saison.

Herr Storm, die Vorbereitung auf die neue Saison hat begonnen. Wie läuft es bei den Löwen?

THORSTEN STORM: Wir haben mit Ólafur Stefánsson, Carlos Prieto, Bjarte Myrhol, Michael Müller und Alexandros Alvanos fünf neue Spieler im aktuellen Kader. Die jungen Spieler sind außer Gábor Ancsin in der Vorbereitung ja kaum dabei. Dazu haben wir mit Ola Lindgren einen neuen Trainer verpflichtet. Da ist vieles für alle neu und das merkt man deutlich. Aber ich denke, dass die Mischung stimmt. Das Team freut sich auf die neue Saison, obwohl alle kräftig in der Vorbereitung schwitzen. Die Jungs müssen ganz schön ran.

Thorsten Storm (links) mit Betreuer "Conny" Hoffmann.Sie sprachen an, dass die Nachwuchsspieler in der Vorbereitungszeit fehlen. Das ist auf der Rechtsaußenposition im Fall Patrick Groetzki bestimmt sehr störend, denn dort steht nach dem Abgang von Jan Filip kein weiterer gelernter Außen zur Verfügung?

STORM: Das ist für Patrick, aber auch für den Verein keine einfache Situation. Eigentlich ist es auch kaum zu verstehen, dass eine Jugend- oder Junioren-WM beziehungsweise -EM nicht zeitgleich mit den Wettkämpfen der Männermannschaften stattfindet. Ich sehe keinen Grund dafür, außer dass sich die Offiziellen und Funktionäre aufteilen müssten. So verpasst Patrick fast die gesamte Vorbereitung und die Mannschaft kann sich nicht komplett einspielen. Wenn die Saison beginnt, werden deutsche Junioren-Nationalspieler und Eigengewächse von der Öffentlichkeit aber lautstark gefordert. Der Spieler kann nichts dafür, aber es wäre doch einfach, hier etwas zu verändern.  Dann würden  Spieler und Verein besser dastehen.

Gibt es auf der Rechtsaußenposition denn noch akuten Handlungsbedarf?

STORM: Wir haben immer gesagt, dass wir auf Patrick Groetzki setzen und ihm eine große Zukunft zutrauen. Aber dazu gehört auch eine entsprechende Entwicklungszeit. Er ist 20 Jahre alt und ein großes Talent. Er muss spielen, aber ihm die gesamte Verantwortung einer kompletten Saison mit Champions League und Bundesliga zu übertragen, passt nicht zur Situation. Die Entwicklung bei Uwe Gensheimer, der sich mit einem Weltklassemann wie Guðjón Valur Sigurðsson die Linksaußenposition teilt, zeigt, dass es auch anders geht. Es ist eine lange Saison und wir prüfen den Spielermarkt ständig.

Hohe Ziele und eine große Aufgabe stehen den Löwen bevor, wenn man die Ergebnisse der vergangenen Saison betrachtet…

STORM: Wir haben uns als Verein sehr schnell weiterentwickelt, neben den sportlichen Ergebnissen auch im Umfeld. Die Ziele sind die gleichen wie im Vorjahr. Wir gehören mittlerweile unter die ersten drei Teams in Deutschland und damit in die Champions League. Das ist nach zwei Jahren eine tolle Bilanz, wenn man bedenkt, dass wir uns ja in der stärksten Liga der Welt befinden. Wenn man in dieser Konkurrenz einen Titel gewinnen will, muss alles passen und ein wenig Glück gehört auch dazu.

Nach dem Karriereende von „Blacky“ Schwarzer musste auch ein neuer Kapitän der Mannschaft gefunden werden…

STORM: Da mussten wir nicht lange suchen. Guðjón Valur Sigurðsson ist neuer Kapitän, Henning Fritz sein Stellvertreter.

Von wem erwarten Sie in der kommenden Serie eine besondere Leistung?

STORM: Von allen Spielern. Wir müssen uns als Team finden und das wird sich gerade in der Abwehr zeigen müssen. Hier haben wir unsere Torhüter zu oft alleine gelassen. Es geht nicht um einzelne Spielerleistungen, sondern um die Mannschaft. Und hierfür haben wir ein Kollektiv zusammengestellt, das sich entwickeln wird.