Veröffentlichung:

Die Optimisten (Lampertheimer Zeitung)

Löwen wollen gegen Kiel auch ohne Gensheimer bestehen

(br). Die Raubkatzen empfangen die Zebras, es könnte ein Leckerbissen werden. Seit Tagen ist die SAP Arena für das Gipfeltreffen der Handball-Bundesliga zwischen dem Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen und dem Verfolger THW Kiel ausverkauft. Zahlreiche Medienvertretern aus Dänemark und anderen europäischen Ländern haben sich akkreditiert. Die Gastgeber müssen aber auf ihren schwer verletzten Kapitän Uwe Gensheimer verzichten.

„Wir waren sicher vor der Verletzung von Uwe Gensheimer nicht der Favorit. Nun sind wir es erst recht nicht“, sagt Löwen-Manager Thorsten Storm. Trainer Gudmundur Gudmundsson gibt vor dem Spitzenspiel den Optimisten: „Wir spielen in einer ausverkauften Arena. Die vielen Fans, das ist eine super Unterstützung und natürlich ein Vorteil für uns.“ Der Isländer fügt hinzu: „Wir wissen, wie stark Kiel ist, aber wir haben in dieser Saison bislang auch sehr gut gespielt.“

Die Löwen stellen bislang die beste Defensive der Liga. Die Torhüter Niklas Landin und Goran Stojanovic sind als Gespann das Nonplusultra der Liga. „Wir wollen die Kieler ärgern“, sagt Abwehrchef Oliver Roggisch und Torhüter Stojanovic fügt hinzu: „Wenn bei uns alles passt, dann ist die Überraschung möglich.“

Uwe Gensheimer, der sich am vergangenen Samstag einen kompletten Achillessehnenriss am linken Fuß zuzog, wurde bereits in einer Spezialklinik in der Schweiz operiert. Die Achillessehne wurde rekonstruiert und die abgerissenen Muskelanteile an die Sehne vernäht. Alles sei problemlos verlaufen, verrieten die Sportorthopäden Dr. Bernhard Segesser und Dr. Lukas Weisskopf, die für den Eingriff verantwortlich zeichneten. Gensheimer beginnt in der Schweizer Klinik mit der Rehabilitation und wird wohl erst in sechs Monaten zurückkommen. Schwer wiegt das Fehlen von Gensheimer auch deshalb, weil die Löwen für die Linksaußenpositionen keinen Spieler mehr haben. Scheinbar soll gegen Kiel nun Youngster Kevin Bitz den Nationalspieler ersetzen. Eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Gut möglich, dass die Löwen noch vor Weihnachten einen neuen Spieler für die vakante Position verpflichten werden. Ein mögliche Option wäre Andreas Kunz, der in der Vergangenheit für den TV Großwallstadt in der Bundesliga spielte und aktuell beim Drittligisten TV Kirchzell aktiv ist.

Der THW Kiel kommt mit allen wichtigen Akteuren. Die Zebras sind auf dem Papier eine internationale All-Star-Truppe und nach ihrer phänomenalen vergangenen Saison immer noch hungrig nach Titel. Können die Löwen ihren Triumph aus der Saison 2010/11 wiederholen, als sie die Kieler in der SAP-Arena mit 29:26 bezwangen? In der vergangenen Spielzeit gewannen die Zebras auf ihrem Weg zur 68:0-Punkte-Spielzeit in Mannheim mit 30:27. Vorhang auf zum nächsten Leckerbissen.