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Die Rhein-Neckar Löwen spielen mit Groetzki gegen die Gäste aus Moskau (RNZ)

Heidelberg. „Ich hatte im Vorfeld auf eine konzentrierte Leistung gehofft, aber damit, dass wir Balingen so beherrschen würden, war nicht zu rechnen.“ Lars Lamadé, der bei den Rhein-Neckar Löwen als Geschäftsführer fungiert, blickt zufrieden auf das Erfolgserlebnis am Mittwoch in der Bundesliga zurück. Der 32:27-Auswärtscoup bei den starken Schwaben, die an gleicher Stelle kürzlich noch den THW Kiel geschlagen hatten, beeindruckte nicht nur ihn. Ganz Handball-Deutschland verneigt sich derzeit vor den Gelbhemden. Für Ex-Weltstar Stefan Kretschmar sind die Löwen mittlerweile gar der Titelfavorit Nummer eins.

Bei den Badenern hört man so etwas gerne, bewertet es aber nicht über. Schließlich ist die Saison noch lang. „Außerdem müssen wir gegen viele der Topteams noch auswärts ran“, erklärt Lamadé, „zum Beispiel in Flensburg, in Hamburg, in Kiel und auch beim SC Magdeburg.“ Sei’s drum, in Kürze besteht für den Spitzenreiter der Bundesliga nun erst einmal die Chance einen weiteren Big-Point zu landen: Nächsten Samstag gastiert Kiel in der SAP Arena, wo die Löwen seit über anderthalb Jahren ungeschlagen sind. Lamadé schmunzelnd: „Eigentlich dachte ich vor der Saison, dass wir zu diesem Spiel den Tabellenführer empfangen und jetzt liegen wir selbst vorne.“

Doch noch ist das Zukunftsmusik, denn am Sonntag heißt es erst einmal Champions League statt Bundesliga. Dann empfangen Uwe Gensheimer und Co. um 19.30 Uhr in der SAP Arena Medwedi Tschechow. Ein Verein, der einst aus der Handballsparte von ZSKA Moskau entstand. Das Ziel ist klar: Nachdem die Löwen zuletzt zwei Auswärtsniederlagen kassiert haben und momentan nur auf dem dritten Platz rangieren, muss ein Sieg her, um sich eine gute Ausgangsposition in der Gruppe verschaffen zu können. Medwedi steht aktuell auf dem letzten Rang und hat noch keinen Punkt auf dem Konto. Lamadé mahnt jedoch zur Vorsicht: „Wir werden keine Mannschaft unterschätzen. Trotzdem rechnen wir uns nach unseren starken Leistungen in den letzten Wochen natürlich gute Chancen auf einen Sieg aus.“

Der russische Serienmeister hat hingegen leichtes Spiel: Die Russen verspüren bei ihrem Gastspiel in der Kurpfalz keinerlei Druck. Doch genau das könnte sie auch gefährlich machen. Das sieht auch Löwen-Neuzugang Harald Reinkind, der im rechten Rückraum wirbelt, so: „Medwedi wird uns sicherlich einen großen Kampf bieten wollen. Wenn wir aber unser Leistungspotenzial zu hundert Prozent abrufen, sollten wir in der Lage sein, auch diesen Gegner zu besiegen.“

Was bleibt, ist die Frage: Wie geht es eigentlich Patrick Groetzki, der in Balingen kurz vor Schluss humpelnd vom Feld musste, weil er sich nach einem Zusammenprall den Fuß verdreht hatte? Gestern gab es Entwarnung. Groetzki twitterte im Internet: „Meinem Fuß geht es gut und einem Einsatz am Sonntag gegen Medwedi steht damit nichts im Wege.“

Folglich werden die Löwen in Bestbesetzung antreten können und gehen somit auch als klarer Favorit in das Königsklassen-Duell im „Ufo“.

Von Laura Schmitt