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Die Rhein-Neckar Löwen wollen in Eisenach wieder Erfolge feiern (RNZ)

Auf dem Weg zur Meisterschaft wartet am Mittwoch Aufsteiger Eisenach auf den Bundesliga-Tabellenführer

Ein bitteres Wochenende in Hamburg haben die Rhein-Neckar Löwen hinter sich. Nichts wurde es aus dem erträumten Pokalgewinn, nicht einmal das Finale erreichte der Bundesliga-Tabellenführer. Trotz bester Siegchancen verlor die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen das Halbfinale nach Verlängerung mit 30:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt. „Wir versuchen das abzuhaken“, sagte Jacobsen gestern. Nur zwei Tage vor dem nächsten Punktspiel am Mittwoch (19 Uhr) beim Aufsteiger und stark abstiegsgefährdeten ThSV Eisenach konnte sich der Coach auch kaum darüber freuen, dass sein Team durch das verpasste Endspiel Kräfte gespart hat. „Ich hätte gerne das Finale gespielt“, meint Jacobsen.

Beim Countdown zur Meisterschaft stehen nur noch sechs Spiele aus. Und bei einem vermeintlich recht leichten Restprogramm stehen die Chancen auf den ersten nationalen Titel für die Löwen sehr gut. Am Mittwoch könnten die Löwen sogar weiter ihr Torverhältnis verbessern, denn mit ihrer besten Abwehr der Liga spielen sie gegen die schlechteste Abwehr. Das Hinspiel, das erste Heimspiel der Saison am 2. September 2015, als das Torverhältnis noch keine Rolle spielte, hatten die Löwen locker mit 39:24 gewonnen, bereits zur Halbzeit mit 21:11 geführt und dann durchgewechselt.

Doch die Löwen wissen inzwischen aus leidvoller Erfahrung, dass sie jeden Gegner ernst nehmen müssen. „Man weiß nie, auswärts ist es nie leicht“, sagt Nikolaj Jacobsen. „In Eisenach kann es heiß werden, wenn die Heimmannschaft eine Chance spürt.“

Fraglich ist noch, ob der Abwehrchef zur Verfügung stehen wird. Gedeon Guardiola leidet noch immer an Schmerzen in der Bauchgegend. „Hinter ihm steht ein großes Fragezeichen. Er fährt mit nach Eisenach, wird aber nur eingesetzt, wenn es nötig ist“, möchte Jacobsen kein Risiko eingehen. Alle anderen Löwen sind fit und haben das Final Four um den DHB-Pokal körperlich gut überstanden. Allerdings könnte auch Kreisläufer Rafael Baena fehlen, denn der Spanier hat in Hamburg die Rote Karte gesehen, was normalerweise eine Sperre nach sich zieht. Doch die Löwen haben Einspruch eingelegt und hoffen nun, dass sie in Thüringen auf ihren Kreisläufer zurückgreifen können.

Von Hasso Waldschmidt