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Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi

Zebras und Löwen liefern sich ein Duell auf Augenhöhe um den PIXUM Super Cup mit dem besseren Ende für den THW Kiel

Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi: Zebras und Löwen liefern sich Duell auf Augenhöhe um Super Cup mit dem besseren Ende für Kiel.
Jannik Kohlbacher setzt sich gegen Patrick Wiencek durch.

In einem nervenaufreibenden Schlagabtausch setzt sich der THW Kiel gegen die Rhein-Neckar Löwen durch und gewinnt den PIXUM Super Cup 2023 in Düsseldorf mit 37:36 nach Siebenmeterwerfen. Beide Teams betreiben einmal mehr Werbung für den Handballsport. Mit dem THW setzt sich die am Ende glücklichere Mannschaft durch. Es war bis ins Siebenmeterwerfen ein Duell auf Augenhöhe, das Lust macht auf die neue Spielzeit. Kurz gesagt: Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi.

„David!“, „David!“ – mit langanhaltenden Sprechchören für den Löwen-Youngster geht es in die Halbzeitpause des PIXUM Super Cup. Auf sagenhafte 11 Paraden kommt der Mann mit der Nummer 29 in den ersten 30 Minuten. Weil seine Vorderleute in der Abwehr lange straucheln, sind es überlebenswichtige Glanztaten aus Löwen-Sicht, denn dank David Späth geht es mit 16:16 in die Pause, sind die Gelben noch voll im Spiel und haben alle Chancen, sich den ersten Titel der Saison 23/24 zu sichern.

Zunächst sieht es gar nicht danach aus, legen die Kieler ständig vor, können die Mannheimer höchstens ausgleichen. Voll auf seinem Posten ist zunächst vor allem: David Späth. In der 7. Minute hält er bereits den 4. Kieler Wurf. Vorne ist Neuzugang Jon Lindenchrone der Mann der Frühphase, erzielt von den ersten 4 Löwen-Toren 3 Stück. Mit dem 5:5 vom Siebenmeterstrich bringt sich Juri Knorr erstmals auf die Anzeigetafel (9.). Schwer wird es für die RNL, als nach dem 9:9 von Patrick Groetzki 5 Minuten gar kein Tor mehr fallen will. Als Lion Zacharias trifft, steht es 13:10, haben sich die Kieler absetzen können (19.).

Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi: Löwen behalten die Nerven

Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi: Zebras und Löwen liefern sich Duell auf Augenhöhe um Super Cup mit dem besseren Ende für Kiel.
Auszeit: Sebastian Hinze sagt den nächsten Angriff an.

Stark, wie die Löwen in diesen schwierigen Momenten die Nerven behalten, sich sammeln, die Abwehr stabilisiert bekommen – und dadurch Tor um Tor wieder rankommen an den THW. Gustav Davidsson tankt sich zweimal durch, trifft zum 13:11 (22.) und 16:14 (27.). Das 16:16 ist dann der Höhepunkt aus Löwen-Sicht der ersten Halbzeit. Späth pariert zum 10. Mal, Groetzki trifft zum 5. Mal – und so geht es mit einem Remis in die Pause, mit dem lange in Hälfte eins nicht zu rechnen war. Zu leicht machen die Kieler ihre Tore, zu schwer tun sich die Löwen selbst im Angriff. Umso positiver, dass in Sachen Ergebnis und Momentum bei der Pausensirene einiges für Gelb spricht.

Wie geht es weiter nach dem Seitenwechsel? Klar, mit einer Späth-Parade (31.). Vorne macht Lindenchrone seine Buden 4 und 5 (17:17 und 18:18 32./33.). Patrick Wiencek mit seinem 5. Treffer hält die Kieler in Front (19:18, 34.). Es ist und bleibt ein äußerst munteres und unterhaltsames Handball-Spiel, ein perfekter Munter- und Lustmacher für die am morgigen Donnerstag startende Bundesliga-Saison. Traumhaft der Pass von Knorr auf Kohlbacher zum 20:20 (36.). Knorr selbst besorgt kurz danach die erste Löwen-Führung des Abends mit dem 20:21 (36.).

Späth glänzt mit der 13. Parade gegen Niclas Ekberg (21:21, 39.). Es bleibt ein Duell auf Augenhöhe. Ex-Löwe Harald Reinkind, in Hälfte eins bester Kieler mit sechs Kisten, macht mit seinem siebten Tor das 22:21 (40.). Mit Haut und Haaren wehrt sich der Deutsche Meister gegen den Führungswechsel. Späth läuft weiter heiß, kommt auf 15 Paraden in weniger als 44 Minuten. Tomas Mrkva steht dem in kaum etwas nach, bucht Parade elf auf sein Konto (45.). Nikola Bilyk bringt das 25:23 – so geht es in die finale Viertelstunde.

Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi: Fight auf Biegen und Brechen

Die Saison startet mit einem Wahnsinns-Krimi: Zebras und Löwen liefern sich Duell auf Augenhöhe um Super Cup mit dem besseren Ende für Kiel.
Gustav Davidsson stürmt auf Tomas Mrkva zu.

Steal Ymir Gislason, Tor David Móré – da sind die Löwen wieder dran (25:25, 47.). Steven Plucnar tankt sich durch, macht sein erstes Pflichtspieltor für die Löwen am Kreis (26:26, 48.). Bilyk dreht weiter auf, sprintet per schneller Mitte zum 27:26 (49.). Die Partie bleibt auf Messers Schneide. 17. Späth-Parade beim 28:28 (53.): Wahnsinn, was dieser junge Mann leistet! Parade 18 hinterher gegen Ekberg, Kohlbacher startet: 28:29 – da ist sie, die zweite Löwen-Führung des Abends (54.). Auszeit Kiel. Späth pariert wieder, aber auch Mrkva gegen Kohlbacher. Groetzki per schneller Mitte hält seine Farben vorne (30:31, 55.).

Es ist und bleibt ein Krimi. Kohlbacher mit seinem sechsten Treffer stellt auf 31:32 (57.). Späth pariert gegen Domagoj Duvnjak. Kohlbacher sagt Danke: 31:33! Zwei Minuten auf der Uhr. Wiencek verkürzt auf 32:33. Mrkva hält. Birlehm kommt zum Siebenmeter gegen Ekberg – und er hält! Was für ein irres Spiel. Auszeit Löwen mit Ballbesitz und weniger als 40 Sekunden zu spielen. Zacharias schnappt sich den Ball, geht auf und davon, zieht den Siebenmeter. Siegchance Löwen. Knorr kommt, Knorr scheitert an Mrkva. Auszeit Kiel. 11 Sekunden für den letzten Angriff. 9 braucht der THW – und dann schießt Ekberg die Zebras ins Siebenmeterwerfen.

Wie schon im Pokal, über den sich die Löwen für das Spiel heute qualifiziert haben, geht es ins Ausschießen vom Strafwurfstrich. Mrkva hält zum dritten Mal gegen Knorr. Ekberg trifft gegen Birlehm. Zacharias trifft gegen Mrkva. Landin trifft gegen Birlehm – Kiel bleibt eins vor (35:34). Kirkeløkke gleicht aus. Skipagøtu trifft gegen Mikael Appelgren (36:35). Groetzki bleibt cool. Späth hält gegen Bilyk. Wieder alles möglich! Mrkva hält gegen Lindenchrone. Eric Johansson hat es in der Hand. Er behält die Nerven gegen Späth – und Kiel ist Super-Cup-Sieger.

THW Kiel – Rhein-Neckar Löwen 37:36 (16:16, 33:33)

Kiel: Mrkva (15 Paraden), Bierfreund – Duvnjak, Reinkind (8), Landin, Øverby (1), Wiencek (8), Ekberg (2/1), Faust, Johansson (2), Dahmke (1), Gurbindo, Schwormstede, Wallinius (2), Bilyk (6), Skipagøtu (2)

Löwen: Späth (19 Paraden), Birlehm (1 Parade), Appelgren – Kirkeløkke (1), Knorr (4/3), Óskarsson, Móré (1), Ahouansou (2), Davidsson (3), Groetzki (7), Plucnar (1), Gislason, Lindenchrone (5), Jaganjac, Zacharias (2), Kohlbacher (7)

Trainer: Filip Jicha – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Robert Schulze & Tobias Tönnies

Strafminuten:– Landin (2), Øverby (2), Dahmke (2) – Jaganjac (4), Davidsson (2)

Siebenmeter: 1/2 – 3/4

Vergebene / parierte Siebenmeter: Mrkva hält gegen Knorr (15./60.) – Birlehm hält gegen Ekberg (60.).

Spielfilm: 1:1, 4:4, 8:8, 9:9, 13:9, 13:10, 15:12, 16:13, 16:16 (HZ), 17:17, 20:21, 21:21, 23:23, 25:23, 25:25, 27:26, 27:27, 28:29, 30:31, 31:32, 31:33, 32:33, 33:33 (EN reguläre Spielzeit), nach Siebenmeterwerfen: 37:36