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Diese Löwen verschaffen sich großen Respekt (RNZ)

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen haben den Härtetest bestanden, das Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 29:22 (13:8) gewonnen und stehen damit nach vier Spieltagen wegen des nun besseren Torverhältnisses ungeschlagen an der Tabellenspitze vor Titelverteidiger THW Kiel. Großer Rückhalt war wieder die Abwehr, an der sich die Norddeutschen die Zähne ausbissen. „Toll, wie die Jungs kämpfen und spielen“, freute sich Manager Thorsten Storm, „unsere Abwehr ist grandios, damit zieht man dem Gegner den Nerv.“

Die Löwen nun als Titelkandidat? Storm: Wir wollen oben angreifen, mal sehen, was passiert. Aber wir können eh nur auf uns schauen.“ Als Meisterschaftsfavoriten Nummer eins hatte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson die SG Flensburg-Handewitt vor dem Spiel gegen sein Team bezeichnet. Doch Respekt zeigten seine Spieler in keiner Weise, packten kräftig hin und ließen den deutschen Vizemeister nicht ins Spiel kommen. Ganze achte Gegentore kassierten die Hausherren im ersten Durchgang bis zum 13:8-Halbzeitstand.

Daran hatte allerdings auch Niklas Landin Jakobsen einen großen Anteil, denn wenn dann die Gäste einmal zu einem Wurf kamen, dann war der Torhüter zur Stelle, wehrte im ersten Durchgang elf und im zweiten zehn Würfe – darunter einen Siebenmeter – ab und brachte mit einer weltmeisterlichen Leistung die Spieler aus der Stadt der Punkte schier zum Verzweifeln. Der Pausen-Vorsprung hätte durchaus noch höher ausfallen können, wenn nicht auch das Team von Trainer Ljubomir Vranjes mit Mattias Andersson einen sehr guten Keeper als Rückhalt gehabt hätte.

Im zweiten Durchgang kamen die Flensburger besser in die Partie, machten den Löwen lange das Leben schwer und kamen bedrohlich heran. Nur noch 22:20 hieß es in der 48. Minute. Doch dann warf Löwen-Neuzugang Runar Karason drei wichtige Tore und die Deckung blockte einige Würfe der Flensburger ab. In den letzten Minuten zogen die Löwen dann unter den lautstarken Jubel der 7395 Zuschauer auf 29:22 davon und dürften sich damit in der gesamten Liga großen Respekt verschafft haben.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanovic, Landin – Schmid 6, Gensheimer 2/2, Roggisch, I. Guardiola, Sigurmannsson, Gorbok 4, Myrhol 2, Groetzki 6, Karason 3, G. Guardiola 1, Ekdahl du Rietz 3.

SG Flensburg-Handewitt: Nenadic 3, Eggert 5/3, Glandorf 2, Mogensen 5, Svan 4, Weinhold 2, Gottfridsson 1.

Zuschauer: 7395; Stenogramm: 0:1, 4:3, 5:5, 9:5, 11:6, 13:8 (Halbzeit), 14:8, 17:12, 19:16, 25:20, 29:22 (Endstand). 

Von Hasso Waldschmidt