Veröffentlichung:

Mit weißer Weste an die Tabellenspitze (BNN)

Rhein-Neckar Löwen bezwingen Flensburg-Handewitt

Mannheim. Wenn die SG Flensburg-Handewitt der absolute Titelfavorit in der Handball-Bundesliga ist, dann dürfen sich die Rhein-Neckar Löwen ebenfalls als ein Anwärter auf die Meisterschaft fühlen. Denn die Badener besiegten nach einer großartigen Leistung in der Mannheimer SAP-Arena die Norddeutschen verdient mit 29:22 (13:8), behielten damit ihre weiße Weste und kletterten am THW Kiel vorbei an die Tabellenspitze. Es war der vierte Sieg im vierten Spiel, während die SG ihre zweite Niederlage hintereinander kassierte.

„Das war eine bärenstarke Leistung“, kommentierte Trainer Gudmundur Gudmundsson den Auftritt vor offiziell 7 395 Zuschauern. Kapitän Uwe Gensheimer bezeichnete „unsere aggressive und offensive Deckung als Schlüssel zum Erfolg“. Patrick Groetzki, der wie Andy Schmid sechs Tore erzielte, zeigte sich „überrascht“ über die Höhe des Sieges. „Wenn man so deutlich gewinnt, müssen viele Punkte stimmen.“

Dabei hatte es gar nicht so gut angefangen für die Gastgeber, die mit den in Minden angeschlagen ausgewechselten Rückraumspielern Kim Ekdahl du Rietz und Isaias Guardiola begannen. Wovor Gudmundsson ausdrücklich gewarnt hatte, traf prompt ein. Die Löwen schlossen ihre ersten Spielzüge überhastet ab, so dass Torwart Matthias Andersson ein ums andere Mal parieren und seine Vorderleute auf die Reise schicken konnte. Nach drei Tempogegenstößen der Norddeutschen lautete der Zwischenstand nach sieben Minuten 1:3.

Die Badener stellten sich danach aber besser auf die Gäste ein. Weil zudem Schlussmann Niklas Landin seinem Gegenüber in nichts nachstand, Groetzki seine Schnelligkeit bei Kontern ausspielte, Gensheimer aus sieben Metern souverän verwandelte und Bjarte Myrhol vom Kreis aus traf, gingen die Löwen nach zehn Minuten erstmals in Führung. Die SG glich zwar noch zweimal aus, doch nach einer Viertelstunde zogen die Hausherren auf und davon.

Während vor allem Thomas Mogensen und Drasko Nenadic an der spanischen Wand der Löwen, dem Brüderpaar Guardiola, immer wieder hängenblieben und zudem Abwehrchef Oliver Roggisch nach 20 Minuten sein Saisondebüt gab und dem badischen Bollwerk damit weitere Stabilität verlieh, trafen Schmid und Sergei Gorbok mehrfach aus dem Rückraum. Die Flensburger fanden nach dem Wechsel zwar besser ins Spiel, eine echte Aufholjagd blieb aber aus.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid (6), Groetzki (6), Gorbok (5), Ekdahl du Rietz (4), Karason (3), Gensheimer (2/2), Myrhol (2), G. Guardiola (1).

SG Flensburg-Handewitt: Eggert (5/3), Mogensen (5), Svan (4), Nenadic (3), Glandorf (2), Weinhold (2), Gottfridsson (1).

Von Reinhard Sogl