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Dieser Sieg war für die Rhein-Neckar Löwen Schwerstarbeit (RNZ)

Großer Kampf beim 28:22-Sieg gegen Aufsteiger Leipzig – Uwe Gensheimer von Grippe geschwächt

Schritt für Schritt, Spiel für Spiel dem Titel entgegen. So soll es in dieser Saison für die Rhein-Neckar Löwen klappen. So soll er gelingen, der erste nationale Handball-Coup. Und da gilt es auch die vermeintlich Kleinen nicht zu unterschätzen. So wie den SC DHfK Leipzig, der gestern in der Mannheimer SAP Arena aufkreuzte. Und für die Sachsen endete der Abstecher in die Kurpfalz wie für alle anderen auch: Am Ende feierten die Gelben, jubelten über einen 28:22 (12:11)-Erfolg. Und der war bekanntlich der 13. im 13. Bundesliga-Spiel. Eine atemberaubende Serie.

Zuvor war aber Schwerstarbeit angesagt. Bis Mitte der zweiten Halbzeit musste gezittert werden. Teammanager Oliver Roggisch nickte: „Puh, das war richtig hart. Wir haben nicht ganz das umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten, aber Leipzig hat eben auch bis zum Umfallen gekämpft.“

Los ging es ohne Zwei: Kapitän Uwe Gensheimer (Grippe) und Hexer Miakel Appelgren (Oberschenkelzerrung) saßen auf der Bank. Ersetzt wurden die sonstigen Hauptdarsteller von Stefan Sigurmannsson und Richard Stochl, dem neuen Zwei-Meter-Torwartriesen. Bemerkbar machte sich das Fehlen zunächst nicht. Es lief – bis zum Abschluss wohlgemerkt. Da war nämlich der Wurm drin. Siebenmeter verballert und noch einige weitere „Freie“ hinterher – da hieß es nach 14 Minuten nur 5:4, statt 8 oder 9:4.

Erschwerend kam hinzu, dass mit Milos Putera ein Gästetorhüter auf der Platte stand, der sich in Topform präsentierte. In Zahlen: Nach 16 Minuten lagen die Löwen erstmals hinten. Mit 5:6. Das reichte, um die Notbremse zu ziehen: Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen bat zur Auszeit. Ruhig und sachlich blieb er dabei, explodierte nicht. Noch nicht! Denn wenig später war es dann soweit: Mit hochrotem Kopf hüpfte er an der Seitenlinie auf und ab, schrie seinen ganzen Frust heraus. Schuld war die eigene Abwehr, das eigentliche Prunkstück. Extrem löchrig präsentierte sich die diesmal.

Egal, zur 12:11-Pausenführung reichte es trotzdem. Richtig, beruhigend ist anders. Was blieb, war die Frage: Woran lag’s, dass es nicht so lief, wie es laufen sollte? An den Ausfällen oder doch eher daran, dass die Löwen nach der einwöchigen Länderspielpause eigentlich nur eine gemeinsame Trainingseinheit vor Leipzig hatten? Schwer zu sagen, aber eigentlich konnte es nur besser werden. Wurde es zunächst aber nicht. Immerhin: Was spielerisch nicht klappte, wurde nun mit der Brechstange gelöst. Durch Kim Eckdahl du Rietz zum Beispiel. Der Mann von der Königsposition tankte sich mehrfach durch, riss Lücken und traf. Ja, und dann war da ja noch Gensheimer, der Kranke. In der 40. Minute versenkte „Gensel“ bereits seinen vierten Siebenmeter. 14 Minuten vor Schluss rückte er auch wieder auf die linke Außenbahn. 19:18 stand es da und Gensheimer legte prompt zwei Kisten nach: 21:18 (49.).

Von Daniel Hund