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Langer Atem (BNN)

Rhein-Neckar Löwen bleiben in der Bundesliga ungeschlagen

Der Sieg des Tabellenführers der Handball-Bundesliga gegen den Aufsteiger fiel mit sechs Toren Differenz standesgemäß aus. Aber das Ergebnis von 28:22 (12:11) zugunsten der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC DHfK Leipzig gab das Geschehen vor 4 649 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena nicht wieder, darin waren sich alle einig nach dem vermeintlichen Vergleich von David gegen Goliath. „Diese sechs Tore sind für uns schmeichelhaft“, räumte Löwen-Spielmacher Andy Schmid ein und ergänzte: „Leipzig hat uns das Leben richtig schwer gemacht. Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte gewonnen haben“, gab Trainer Nikolaj Jacobsen zu. Es waren die Zähler 25 und 26 des Spitzenreiters, der auch das 13. Punktspiel für sich entschied. Mit sieben Toren war Kim Ekdahl du Rietz erfolgreichster Werfer.

Nach einem zähen Beginn schien der Favorit in Minute elf die Partie in die erwarteten Bahnen lenken zu können. Andy Schmid traf mit seinem bereits dritten Tor zum 5:3. Doch statt nun Sicherheit in die Angriffe zu bekommen, überboten sich die Gastgeber im Auslassen von Chancen. Besonders Alexander Petersson tat sich diesbezüglich negativ hervor. Aber auch Schmid, Patrick Gro-etzki und Stefan Sigurmannsson fanden in Torhüter Milos Putera ihren Meister. Der Isländer hatte auf linksaußen den Part von Uwe Gensheimer übernommen, der nach seiner Grippe noch nicht gänzlich genesen war und zunächst nur für Strafwürfe auf die Platte kam. Gensheimers Gefährten trafen nicht so wie gewohnt, weshalb sich die Löwen nach 16 Minuten selbst im Hintertreffen sahen beim 5:6. Im weiteren Spielverlauf sollte sich aber nicht nur der erstmals von Beginn an aufgebotene Torhüter Richard Stochl steigern, der den am Oberschenkel blessierten Mikael Appelgren vertrat, sondern auch die Abteilung Attacke. Groetzkis dritter Treffer zum 12:11 bedeutete die Pausenführung.
Weil bei Wiederbeginn Schlendrian erneut Regie führte bei den Löwen statt Schmid, gerieten die Gastgeber erneut in Rückstand. Fast fünf Minuten in Halbzeit zwei waren gespielt, als Gensheimer mit seinem dritten Siebenmeter zum 13:13 ausglich. Da es eine enge Kiste blieb, kam der Kapitän in Minute 47 aufs Feld – und sorgte direkt mit einem Doppelpack zum 21:18 für die erste Drei-Tore-Führung. Diesen Vorsprung ließen sich die Badener nun aber nicht mehr nehmen. Im Gegenteil, sie verdoppelten mit einem Endspurt bis zur Schlusssirene den Abstand, wozu auch Groetzki mit einem Wurf vom eigenen Kreis ins verwaiste Tor des Tabellenneunten beitrug.
Von Reinhard Sogl