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Edelreservisten glänzen (BNN)

Sieben Tore von Sigurmannsson gegen Kolding

Am Tag nach dem Abrutschen in der Bundesliga-Tabelle auf Rang zwei hinter den THW Kiel, der ein Spiel mehr gemacht hat, sind die Rhein-Neckar Löwen in der Champions League einen Platz nach oben geklettert. Nach dem 24:20(12:11)-Heimsieg in Frankfurt gegen KIF Kolding-Kopenhagen weisen die Löwen als Tabellendritter 17 Punkte auf. Sie haben einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase den mindestens angestrebten vierten Rang aber noch nicht sicher, weil Vardar Skopje in Szeged gewonnen hat. Am Samstag müssen die Löwen zum Abschluss bei Spitzenreiter FC Barcelona antreten, Szeged muss in Kielce gastieren und könnte die Badener noch überholen. „Wir haben alles selber in der Hand“, verbreitete Stefan Kneer aber Optimismus. Der Edelreservist hatte von Anfang an spielen dürfen und mit vier Toren seine Qualitäten auch im Angriff bewiesen.

Das Duell mit dem Tabellenletzten war ohnehin das Spiel der oft Zukurzgekommenen. Zum besten Werfer avancierte mit sieben Treffern Stefan Sigurmannsson, der für Uwe Gensheimer auf dem linken Flügel für echte Gefahr sorgte. „Es war schön zu sehen, wie gut er gespielt hat“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen, dem ansonsten nicht alles gefallen konnte. Insbesondere nicht die Anfangsphase, die die Löwen wie schon in den letzten Partien verschlafen hatten. Fast acht Minuten waren gespielt, als sie ihren ersten Treffer bejubeln konnten. Sigurmannsson traf zum 1:3.
Dass die Gastgeber mit 12:11 in die Kabine gingen, nachdem Patrick Groetzki in Überzahl das Dutzend voll gemacht hatte gegen die anfangs von den Löwen kaum zu knackende 6:0-Deckung der Dänen, war nach einer Viertelstunde nicht zu erwarten gewesen. Nach 15 Minuten lagen die Badener mit 3:8 im Hintertreffen. „Wir haben anfangs versäumt, die nötige Intensität reinzubringen“, sagte Kneer. Die Löwen steigerten dann nicht nur die Effektivität in Abwehr und Angriff, sondern Torhüter Borko Ristovski parierte immer besser. Starke 44 Prozent der Bälle parierte der sonst zweite Mann.
Über Schnellangriffe holten die Löwen Tor um Tor auf und gingen durch Harald Reinkind mit dem Treffer zum 11:10 (29.) erstmals in Führung. Nach der Pause nutzten die Löwen vor allem auch ihre Chancen in Überzahl und lagen nach 44 Minuten beim 19:15 erstmals mit vier Toren vorn.
Von Reinhard Sogl