Veröffentlichung:
EHF-Cup: Löwen vor kniffliger Aufgabe
Badener treten am Sonntag bei KIF Kolding Kopenhagen an
Nächste Reise, nächste schwere Auswärts-Aufgabe: Die Rhein-Neckar Löwen gastieren am Sonntag, 15 Uhr, im EHF-Cup bei den starken Dänen von KIF Kolding Kopenhagen. „Das wird ein sehr schweres Spiel“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Wir sind sicherlich kein Favorit.“
Es ist das fünfte Auswärtsspiel – bei einer Heimpartie – der Löwen in 20 Tagen. „Das ist natürlich eine hohe Belastung“, sagt Gudmundsson und fügt an: „Im Februar sind wir ja fast nur unterwegs.“ Trotzdem fürchtet der Ober-Löwe bei seinem Rudel keine Ermüdungserscheinungen: „Wir haben natürlich einen kleinen Kader, aber ich denke, dass wir durch diese Phase ordentlich durchkommen.“ Von den kommenden acht Partien dürfen die Löwen dann immerhin fünf zuhause austragen.
Zuvor steht allerdings dieses „schwierige Spiel“ (Gudmundsson) gegen Kolding an. Der Isländer hält die Dänen für eine der besten Mannschaften im EHF-Cup, die eigentlich Champions League-Niveau habe. Dort hat das Team auch in der vergangenen Saison gespielt, bezwang in der Gruppenphase den HSV Hamburg (32:30) zuhause und scheiterte im Viertelfinale chancenlos am THW Kiel (29:36, 24:36). Nur dürfte Kolding diese Saison deutlich stärker sein. Der Tabellenführer der dänischen Liga verpflichtete nämlich nicht nur den Weltklasse-Rückraumspieler Kim Andersson vom THW Kiel, sondern übernahm auch eine ganze Reihe von Spielern von AG Kopenhagen. Der Champions League-Halbfinalist der vergangenen Saison meldete bekanntlich im Sommer Insolvenz an. „Die haben natürlich sehr viele gute Spieler hinzubekommen“, sagt Gudmundsson. Wie beispielsweise den ehemaligen Bundesliga-Spieler Joachim Boldsen (Großwallstadt und Flensburg) oder Kasper Hvidt und Lars Jörgensen. Zudem steht bei KIF, das nun einen Teil seiner Spiele in Kopenhagen austrägt, Lasse Boesen (früher Flensburg) unter Vertrag.
„Die sind natürlich sehr gut besetzt und haben Spieler mit großer Erfahrung“, sagt Gudmundsson über den Gegner, der wie die Löwen seine ersten beiden EHF-Cup-Partien gewinnen konnte. Bei HC Motor Zaporozhye siegten die Dänen knapp mit 24:21, dann gab es einen deutlichen 37:17-Heimerfolg gegen TATRAN Presov. Es folgen nun also – das Rückspiel findet in zwei Wochen statt – die beiden mutmaßlichen Begegnungen um den Gruppensieg – das Viertelfinale erreichen allerdings der Erst- und der Zweitplatzierte. „Bis jetzt läuft es sehr gut für uns“, sagt Gudmundsson: „Wir müssen jetzt einfach so weiter machen.“ Es gelte aber auch im EHF-Cup die Devise, dass man von Spiel zu Spiel denke, so der Isländer.
Von seinem Team erwartet er eine ähnlich gute Leistung wie am Mittwoch in Wetzlar, als die Löwen mit 29:23 gewannen: „Wenn wir so spielen, haben wir gegen fast jedes Team eine Chance“, sagt der Coach, der erneut auf eine starke Abwehrleistung baut: „Daran müssen wir auch gegen Kolding anknüpfen.“