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Ein Anfang ist gemacht – mehr aber auch nicht (MM)

Nach dem Auftaktsieg in Balingen wollen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag gegen Wetzlar nachlegen / Die Hessen kommen mit Weltstar Balic

MANNHEIM. Besser hätten es Thorsten und Franca Storm nicht hinbekommen können. Seit dem 23. August ist Sohnemann Henry Theodor auf der Welt – und von Sternzeichen Löwe. „Wie es sich gehört“, sagt der Manager der Rhein-Neckar Löwen und strahlt. Er hat momentan allen Grund zur Freude, was vor allem am Nachwuchs, aber auch an seiner Mannschaft liegt. Die erwischte am ersten Spieltag der Handball-Bundesliga nämlich einen Start nach Maß in die Saison, feierte einen 30:22-Sieg in Balingen.

Klar ist: Am Sonntag im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar (15 Uhr/SAP Arena) will der EHF-Pokalsieger die nächsten zwei Punkte eintüten und seine weiße Weste behalten. Alle wissen, wie wichtig ein guter Start ist und was er bewirken kann. 13 Spiele, 13 Siege – so lautete die Wahnsinnsbilanz zu Beginn der vergangenen Saison, die bekanntlich mit dem Einzug in die Champions League und dem Triumph im Europapokal endete. Nur allzu gerne würden die Löwen in dieser Runde wieder ihre Beute in Serie erlegen, doch Storm hebt mahnend den Finger: „Wir fangen bei null an.“

Nicht ganz, wenn der Blick aufs Punktekonto gerichtet wird. Doch was der Manager sagen will, liegt auf der Hand. Die Vergangenheit zählt nicht mehr – und das erste Heimspiel ist in jeder Spielzeit etwas Besonderes. Verletzungsbedingt fehlen weiterhin Alexander Petersson, Marius Steinhauser und Zarko Sesum, bei Oliver Roggisch will Trainer Gudmundur Gudmundsson nach dessen Ellenbogenverletzung kein Risiko eingehen und ihm noch eine Pause geben. Die Ausfälle wiegen schwer, doch damit können die in den vergangenen Monaten arg gebeutelten Badener umgehen.

„Dieses Team hat einen unglaublichen Hunger, eine unglaubliche Gier auf Erfolg entwickelt. Mit Alexander Petersson fehlt uns zwar der Mann, der in der vergangenen Runde den Unterschied ausgemacht hat. Und trotzdem mache ich mir keine Sorgen, weil ich merke, dass die Jungs das als Mannschaft auffangen“, lobt Storm das Klima im Löwen-Rudel: „Alle fühlen sich hier wohl, das höre ich immer wieder. Team, Trainer, Umfeld – alles passt.“ Was ihm Grund zur Hoffnung gibt, dass viele Leistungsträger ihre auslaufenden Verträge am Saisonende verlängern – wenngleich auch die Finanzen stimmen müssen.

Trainer Gudmundsson beschäftigt sich damit nicht. Die Zukunftsplanungen liegen nur bedingt in seiner Hand, seine Konzentration gilt der HSG Wetzlar, dem Traditionsverein aus Mittelhessen, der zuletzt mit der Verpflichtung des zweifachen Welt-Handballers Ivano Balic auf sich aufmerksam machte. Übrigens: Der Kroate ist von Sternzeichen Widder – soll die Löwen aber nicht auf die Hörner nehmen.

Von Marc Stevermüer