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„Ein Schritt in die Zukunft der Löwen“ (MM)

Badener verlängern vor dem EHF-Cup-Rückspiel gegen Magdeburg mit Ekdahl du Rietz

MANNHEIM. Kim Ekdahl du Rietz war bester Laune und wirkte sehr entspannt. Als wäre seine Vertragsverlängerung um zwei Jahre, die Handball-Bundesligist Rhein Neckar Löwen gestern verkündete, eine ganz alltägliche Sache. „Es gefällt mir hier sehr, es passt alles. Also bleibe ich“, erklärte der 23-jährige Schwede bei der Pressekonferenz vor dem Viertelfinal-Rückspiel im EHF-Cup gegen Magdeburg (Samstag, 19 Uhr, GBG Halle) mit wenigen Worten, warum er seine Unterschrift unter das nun bis zum 30. Juni 2015 gültige Arbeitspapier setzte.

Andere Angebote gab es. Aus der Bundesliga und dem Ausland – doch der Rückraumspieler, der im Kronauer Trainingszentrum in Shorts und mit Sandalen ganz lässig am Tisch saß, lehnte ab. „Die lange Dauer bis zum Abschluss lag am Verein“, erläuterte Manager Thorsten Storm mit Blick auf die finanziellen Vorgaben beim Tabellenzweiten. Dann lobte er die Vorzüge des schwedischen Nationalspielers, der vor dieser Saison als weitgehend unbeschriebenes Blatt von HBC Nantes gekommen war: „Kim ist ein Riesentalent und zudem ein Riesentyp, der hervorragend in unser junges Team passt. Ein bisschen positiv verrückt, aber handballerisch schon jetzt große Klasse. Seine Vertragsverlängerung ist auch ein Schritt in die Zukunft der Löwen.“

Den Manager macht glücklich, dass die erfolgreiche Mannschaft zusammenbleibt, so dass die Personalplanungen beinahe abgeschlossen sind. Lediglich ein zweiter klassischer Halblinker, der zu Ekdahl du Rietz passt, steht noch auf der Fahndungsliste. „Da schauen wir, ob etwas passt – man wird sehen“, erklärte Storm.

Gudmundsson zuversichtlich

Zunächst gilt ohnehin die ganze Aufmerksamkeit der schweren Aufgabe gegen den Liga-Rivalen aus Magdeburg, bei der die Badener durch die 28:31 (12:16)-Hinspielniederlage einen Drei-Tore-Rückstand aufholen müssen, um das Final Four am 18./19. Mai in Nantes zu erreichen. „Wir möchten sehr gerne weiterkommen und werden alles dafür tun. Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen“, verkündete ein selbstbewusster Gudmundur Gudmundsson, der noch einmal die schwache Abwehrleistung seines Teams im Hinspiel ansprach: „Wir haben einiges zu verbessern.“

Du Rietz, für den das EHF-Cup-Duell das erst dritte Spiel nach seiner Verletzungspause sein wird, sieht ähnliche Ansatzpunkte und erwartet eine ganz enge Kiste. „Es wird sehr schwierig, diesen Rückstand aufzuholen. Ich glaube aber an ein Weiterkommen, wenn wir unser Potenzial ausschöpfen. Die Entscheidung wird in den letzten 15 Minuten fallen“, prognostizierte der 23-Jährige. Für ihn hätte der Final-Four-Einzug eine ganz besondere Note, da sein Ex-Klub als Gastgeber fungiert.

Doch noch fehlt ein Schritt. Die Löwen, die mit einer ausverkauften Halle rechnen, brauchen einen Erfolg mit vier Treffern Vorsprung – falls Magdeburg weniger Auswärtstreffer gelingen als den Löwen würde sogar ein Unterschied von drei Toren reichen. Mut macht Gudmundsson auch die Rückkehr von Abwehrchef Oliver Roggisch. „Er trainiert wieder. Das ist eine sehr gute Nachricht“, freute sich der Isländer.

Von Jürgen Berger