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Ein Sonderlob für die torgefährliche Flügelzange

Karlsruhe/Göppingen (bin/ug). Die Rhein-Neckar Löwen haben ihren Anspruch, beim Final-Four-Turnier um den deutschen Handball-Pokal in Hamburg eine feste Größe zu sein, in eindrucksvoller Manier bestätigt. Im Viertelfinale meisterten die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren gestern die schwierige Auswärtshürde beim schwäbischen Liga-Rivalen Frisch Auf Göppingen mit Bravour und qualifizierten sich durch den verdienten 33:29(15:14)-Erfolg bereits zum fünften Mal in Folge für das prestigeträchtige Endrundenturnier in der Hansestadt.

„Meine Mannschaft hat sich diesen Sieg redlich verdient“, betonte Lindgren, der ein Sonderlob an die „Flügelzange“ mit Uwe Gensheimer auf links sowie Patrick Groetzki und Thomas Bruhn auf der rechten Seite verteilte. Das Trio erzielte 17 der 33 Löwen-Treffer. „Besonders Uwe hat nahtlos an seine starke EM-Form angeknüpft“, ergänzte Lindgren, nachdem Gensheimer beim Triumphzug gegen die Schwaben mit zwölf Toren geglänzt hatte. Manager Thorsten Storm sprach derweil von einem „ganz wichtigen Sieg“ und wusste diesen auch genau einzuordnen. „Wir haben diesen Erfolg vielleicht etwas mehr gebraucht als die Göppinger. Denn wenn wir diese Partie verloren hätten, dann wären wir mit Sicherheit ganz schön in der Kritik gestanden“, gab der Manager zu Protokoll.

Dabei waren die personellen Voraussetzungen vor diesem brisanten Landes-Derby aus Löwen-Sicht alles andere als günstig. Wegen einer bei der EM in Österreich erlittenen Verletzung im Nackenbereich konnte Bjarte Myrhol nicht spielen. Für den Norweger rackerte Routinier Andrej Klimovets am Kreis. Zudem musste Lindgren seinen Kapitän Gudjon-Valur Sigurdsson ersetzen. Den isländischen Nationalspieler setzten Knieprobleme außer Gefecht. Doch davon ließen sich die Badener in der mit 4 650 Zuschauern ausverkauften Göppinger EWS-Arena zunächst nicht vom Erfolgsweg abbringen.

Angetrieben von Spielmacher Nikola Manojlovic legten die Löwen einen starken Start aufs Parkett und warfen sich bis zur 13. Spielminute eine Vier-Tore-Führung (9:5) heraus. Die Hausherren fanden erst in die Begegnung, nachdem Trainer Velimir Petkovic seinen Schützlingen in einer Auszeit kräftig die Leviten gelesen hatte. Doch auch auf die nun folgende Aufholjagd der Göppinger und den 10:10-Ausgleich hatten die Gäste die richtige Antwort parat. „Entscheidend war, dass wir in der Defensive aggressiv zu Werke gegangen sind“, meinte Klimovets. „Zudem waren wir anscheinend das etwas frischere Team“, ergänzte Löwen-Abwehrchef Oliver Roggisch.

Nach der Pause begegneten sich beide Teams zunächst weiterhin auf Augenhöhe. Als allerdings die Göppinger für vier Minuten in Unterzahl waren, schlugen die Löwen eiskalt zu – mit vier Toren in Folge setzten sich die Gäste vorentscheidend auf 25:19 (44.) ab.

Frisch Auf Göppingen: Kaufmann 7, Thiede 5, Späth 4, Häfner 3, Haaß 3/1, Schweikardt 2, Oprea 2, Mrvaljevic 2/1, Jurca 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 12/2, Stefansson 6/4, Groetzki 4, Harbok 2, Bielecki 2, Manojlovic 2, Gudjonsson 2, Müller 1, Klimovets 1, Bruhn 1.

 08.02.2010