Veröffentlichung:

EM 2010: Tag 10

Frankreich und Kroatien im Finale

Frankreich und Kroatien bestreiten am Sonntag das Endspiel der Europameisterschaft in Österreich. Wie schon vor einem Jahr bei der WM in Kroatien setzten sich beide Teams in ihren Halbfinalduellen durch und streiten um 17:30 Uhr in der Wiener Stadthalle um die kontinentale Krone. Im Spiel um Platz drei kämpfen Polen und Island um die Bronzemedaille (15 Uhr).

Im ersten Halbfinale der Europameisterschaft hatten es die Franzosen in Wien mit den Isländern zu tun. Die Rhein-Neckar Löwen Ólafur Stefánsson, Snorri Guðjónsson und Guðjón Valur Sigurðsson hofften auf eine Überraschung gegen den Turnierfavoriten und hielten in der ersten Halbzeit auch prima gegen die Franzosen mit. Nach 27 Minuten lagen die Nordeuropäer sogar mit 13:12 in Führung, doch Nikola Karabatić erzielte vier Tore in Serie, so dass Frankreich zur Pause mit 16:14 in Führung lag.

Unmittelbar nach Wiederbeginn legten die Franzosen einen Zahn zu, gleichzeitig schlichen sich bei den Isländern einige Fehler im Angriff ein. Nach 39 Minuten und einem 24:17-Zwischenstand war im Grunde schon alles gelaufen. „Das waren katastrophale zehn Minuten und das darf man sich gegen Frankreich eben nicht erlauben“, war diese Phase für Guðjónsson spielentscheidend. Mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken spulte die Truppe von Claude Onesta ihr Pensum locker herunter und gewann am Ende 36:28.  „Frankreich ist der Favorit fürs Finale“, sagte Guðjónsson, der am Sonntag mit seinem Team im Spiel um den dritten Platz antreten muss: Wir müssen uns jetzt regenerieren und dann versuchen, die Bronzemedaille zu holen.“ Guðjónsson erzielte wie Sigurðsson fünf Treffer, Stefánsson war zwei Mal erfolgreich.

Im Anschluss lieferten sich die Kroaten und Polen ein heißes Duell. In der ersten Halbzeit konnte sich kein Team entscheidend absetzen, so dass die Polen nur mit einem Mini-Vorsprung in die Kabinen gingen (10:9). Nach der Pause kamen die Kroaten aber immer besser zurecht und profitierten außerdem von einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Am Ende hatten die Kroaten mit 24:21 das bessere Ende für sich. „Manche Entscheidungen der Schiris waren komisch“, sagte Slawomir Szmal nach der Partie. Der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen kam am Ende auf 14 Paraden, konnte die Niederlage aber nicht abwenden. Rückraumspieler Karol Bielecki schoss drei Tore.

Im ersten Spiel des Tages in der Wiener Stadthalle hatte sich Dänemark mit 34:27 (18:13) gegen Spanien durchgesetzt und sich damit den fünften Platz im Endklassement gesichert. Carlos Prieto von den Löwen kam bei den Iberern zu einem Kurzeinsatz.