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EM, Tag 11

Deutschland unterliegt Polen mit 32:33

Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Europameisterschaft in Serbien in der Hauptrunde ausgeschieden. Im entscheidenden Duell gegen Polen setzte es für die Mannschaft von Martin Heuberger ein 32:33 (17:18), wodurch nicht nur das Halbfinale verpasst wurde, sondern auch der Traum von der Qualifikation für die Olympischen Spiele in London ist vorbei.

Es war eng, es war spannend, aber das Glück war in diesem Match nicht auf der Seite der Deutschen. Auch ein paar diskussionswürdige Schiedsrichterentscheidungen sorgten für die Niederlage, die unabwendbar war, als ein letztes versuchtes Anspiel an den Kreis misslang. Nach Spielschluss saßen auch die Löwen-Akteure Uwe Gensheimer, Oliver Roggisch und Patrick Groetzki geknickt auf der Bank. Dabei hatten die Deutschen im zweiten Abschnitt die Partie fast schon gedreht und aus einem 25:29 ein 31:29 gemacht, doch danach ging die Linie verloren. Viele Zeitstrafen verhinderten danach aber, den Vorsprung über die Zeit zu retten.

In den ersten 30 Minuten fielen insgesamt 35 Tore, weil die Abwehrreihen auf beiden Seiten nicht funktionierten und dazu die Torhüter nur wenige Bälle zu fassen bekamen. Dabei hatte man zwischen den Pfosten Vorteile für die DHB-Auswahl vermutet. Aber Silvio Heinevetter erwischte keinen guten Start und wurde nach knapp 18 Minuten durch Carsten Lichtlein ersetzt. Immerhin gelang es der deutschen Mannschaft, sich nach einem Vier-Tore-Rückstand nach 21 Minuten (10:14) nicht abhängen zu lassen. Im Gegenteil: In personeller Unterzahl starteten die Heuberger-Schützlinge die Aufholjagd, kamen von 10:14 auf 12:14 heran und schafften kurz danach beim 15:15 den Ausgleich. Es ging trotzdem mit einem knappen Rückstand in die Pause, weil der stark aufspielende Dominik Klein mit einem letzten Wurfversuch per Kempa-Trick nur das Außennetz traf.

Karol Bielecki und Krzystof Lijewski trafen jeweils vier Mal für die Polen, für Deutschland waren Gensheimer (2/2), Groetzki (1) und Roggisch (1) insgesamt vier Mal erfolgreich.

Überschattet wurde die spannende Partie von der schweren Verletzung von Michael Haaß. Der Spielmacher der deutschen Mannschaft zog eine schwere Beinverletzung davon, als Krzysztof Lijewski nach einem Foul auf sein Bein fiel.

Den durch die Niederlage der DHB-Sieben frei gewordene letzte Halbfinalplatz sicherten sich im Spiel im Anschluss die Cracks aus Dänemark, die im skandinavischen Duell gegen Schweden beim 31:24 (18:11) nicht anbrennen ließen. Überragender Akteur der Dänen war – wie schon gegen Deutschland zwei Tage zuvor – Torhüter Niklas Landin, der im Sommer zu den Löwen wechselte. Der Keeper wehrte 18 Bälle ab.

Die bereits als Gruppensieger feststehende Gastgeber Serbien ließ es schließlich im letzten Duell der Hauptrundengruppe I gegen Mazedonien gemächlich angehen und musste am Ende mit 19:22 (10:11) die erste Niederlage im Turnierverlauf einstecken. Löwen-Akteur Žarko Šešum gehörte zu den Besseren bei den Serben und erzielte vier Treffer.

Im Halbfinale am Freitag bekommen es die Serben mit dem großen Rivalen Kroatien zu tun, der schon vor dem letzten Spieltag als Halbfinalist feststand. Gegen Ungarn kamen die Kroaten zum einem 24:24 (12:13)-Remis, zu dem Ivan Čupić nichts beisteuerte, denn der Rechtsaußen der Löwen wurde komplett geschont. Mehr Einsatzzeit bekam Róbert Gunnarsson, der mit Island gegen Frankreich ebenfalls zu einem Unentschieden kam. Zum 29:29 (15:12) steuerte er vier Treffer bei.

Am Freitag in den Halbfinals kommt es damit zu den Duellen Spanien – heute 35:32-Sieger über Slowenien – gegen Dänemark sowie Serbien gegen Kroatien. Um den letzten freien Platz in der Qualifikation für die Olympischen Spiele stehen sich im Duell um Rang fünf Überraschungsteam Mazedonien und Slowenien gegenüber.

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