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Ende der Ära Nielsen bei Löwen naht (MM)

Mannheim. Sein Geld sollte der Schlüssel zum Erfolg werden: Als die Rhein-Neckar Löwen im August 2008 den Einstieg des Geschäftsmannes Jesper Nielsen (Bild) bei ihrem Klub verkündeten, schien die wirtschaftliche Grundlage für eine glorreiche Zukunft geschaffen. Mehr als zehn Millionen Euro steckte der Däne in den Handball-Bundesligisten, den er zum „weltbesten Klub“ machen wollte. Von diesem Ziel hat sich Nielsen längst verabschiedet, mittlerweile kümmert er sich lieber um seinen Heimatverein AG Kopenhagen. Vertraglich ist der Aufsichtsratsvorsitzende allerdings noch bis 2015 an die Löwen gebunden, weshalb die Badener ihren Haupt-Gesellschafter nicht so einfach ziehen lassen wollen. Nicht zuletzt aufgrund seiner finanziellen Zusagen sind hoch dotierte Spielerverträge abgeschlossen worden.

„Ich hoffe, dass es bald zu einer klareren Situation kommt. Ansonsten leiden alle – und das wäre nicht fair. Für niemanden“, sagt Löwen-Manager Thorsten Storm, der nicht von einem Neustart für seinen Verein sprechen will: „Jesper Nielsen hat hier viel Geld investiert und sich zudem langfristig an die Löwen gebunden. Wenn sich Dinge dann ändern, muss man das akzeptieren und neue Lösungen finden.“

Petersson und Landin kommen

Der Geschäftsführer ist zudem nicht der Auffassung, dass es ein Fehler gewesen sei, sich so stark vom Geld des umstrittenen Aufsichtsratsvorsitzenden abhängig zu machen. Storm verweist auf die Anfänge bei den Löwen, für die er seit 2007 arbeitet: „Es war eine meiner Hauptaufgaben, diesen Klub wirtschaftlich neu aufzustellen und neue Möglichkeiten zu schaffen. Allerdings ist es im sportlichen Bereich wichtig, dass sich der Trainer sein Team zusammenstellt, auf welchem Niveau auch immer das dann wirtschaftlich möglich ist.“ Der letzte Satz kann durchaus als Seitenhieb gegen Nielsen verstanden werden, der mehrere Transfers auf eigene Faust durchzog.

Apropos Transfers: Auch wenn das Geld bei den Löwen künftig nicht mehr so locker sitzen wird, stellt Storm klar, dass Niklas Landin und Alexander Petersson im nächsten Sommer wie geplant zu den Löwen wechseln werden. Auch Krzysztof Lijewski soll bleiben. „Wir planen mit ihnen, alle haben gültige Verträge mit den Löwen“, sagt der Manager: „Niklas Landin und Alexander Petersson suchen schon jeweils ein neues Zuhause in der Region.“ mast