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„Endspiel“ um Platz drei

MANNHEIM (de). Die im DHB-Pokal-Finale und im Viertelfinale der Champions League denkbar knapp gescheiterten Rhein-Neckar-Löwen haben die nächste große Aufgabe vor der Brust. Am Sonntag (15.45 Uhr) soll mit einem Sieg bei der SG Flensburg-Handewitt die Grundlage für den erneuten Einzug in die Königsklasse der Handballer geschaffen werden.

Platz drei in der Bundesliga ist das erklärte und notwendige Ziel der Mannschaft von Trainer Ola Lindgren. Diesen Rang halten derzeit die Flensburger einen Punkt vor den Löwen, die zu Saisonbeginn mit einer solchen Konstellation eigentlich nicht gerechnet hatten. Doch ein paar teils leichtfertig verschluderte Punkte warfen sie frühzeitig aus dem Titelrennen, bei dem sie eigentlich fest vor hatten mitzumischen. Das machen nun der HSV Hamburg und der THW Kiel unter sich aus. Eben jene Mannschaften, welche die Löwen an entscheidender Stelle nicht vorbei ließen.

Nun die SG Flensburg-Handewitt. Und wieder eines dieser „Endspiele“. „Es ist jedenfalls keines, zu dem man hinfährt und eben gewinnt“, erklärt Ola Lindgren, der besonders auf die gute Saison und vor allem die Heimbilanz der Flensburger verweist. „Dan Beutler im Tor, Oscar Carlén im Rückraum, Svan Hansen und Lars Christiansen auf den Außenpositionen und die tollen Zuschauer“, nennt Lindgren als die Positiv-Posten der Mannschaft von Trainer Per Carlén, die allerdings auch ein frisches „Enttäuschungspäckchen“ herumschleppt. Das Aus im Halbfinale des EHF-Cups gegen die Kadetten Schaffhausen traf die Flensburger sicher überraschender als die Löwen die beiden Niederlagen gegen Kiel.

Erklärbar ist die Schwächephase, denn die Leistungsträger Michael Knudsen und Johnny Jensen fehlen langzeitverletzt. Ihren Ausfall kompensierten die Anderen im Laufe der Saison überraschend gut, doch gegen Saisonende scheint den jungen Oscar Carlén und Jacob Heinl der Sprit auszugehen. Zudem zog sich Rückraummann Lasse Boesen in Schaffhausen eine Zerrung zu, die einen Einsatz gegen die Löwen zumindest in Frage stellt.

„Wir wissen ja schon länger, das dieser Partie große Bedeutung zukommt, wobei die folgenden gegen Göppingen und Magdeburg nicht weniger schwer sind, selbst wenn wir in Flensburg gewinnen sollten“, sagt Ola Lindgren, der bis auf Gudjon Valur Sigurdsson alle Spieler gesund und fit an Bord hat. Natürlich liegt erneut – neben der zuletzt überzeugenden Abwehr – viel Hoffnung auf Karol Bielecki. „Er ist in sehr guter Form“, sagt sein Trainer, der deswegen auch dem scheidenden Sergej Harbok keine Spielzeit gibt. „Ich kann ja nicht unseren besten Werfer aus dem Spiel nehmen.“ Dass aber Mittelmann Grzegorz Tkaczyk seinen polnischen Landsmann in dessen Müdigkeitsphasen auf der Königsposition vertritt, spricht auch Bände.

 07.05.2010