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Engagiertes Spiel, tolle Tore

MANNHEIM. Die Rhein-Neckar-Löwen rehabilitierten sich gestern Abend für ihre 26:26-Blamage gegen Wetzlar und liefen Werbung für das Champions-League-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den FC Barcelona. Dafür herhalten musste der SC Magdeburg, der beim 38:30 (18:12) nur phasenweise mithalten konnte.

Den Grundstein zum Erfolg legte Slawomir Szmal, von dessen jüngster Knieverletzung nichts zu spüren war. Der polnische Nationaltorwart leitete mit seiner ersten Parade den Tempogegenstoß ein, den Uwe Gensheimer zu ersten Löwen-Führung, dem 4:3 verwertete. Da „Kasa“ Szmal noch vier weitere Paraden in Folge hinlegte, stand es vier Minuten später (10.) 7:3. Ein Vorsprung, den die Löwen auch einer weitaus verbesserten Abwehrarbeit zu verdanken hatten. Gestern wurde wegen Szmals Knieproblemen Marcus Rominger (38) vom TV Großwallstadt bis Saisonende verpflichtet. Rominger hatte seine Karriere eigentlich im Dezember beendet.

Die 6211 Fans in der SAP Arena feierten gestern nicht nur eine sehr engagierte Löwen-Mannschaft. Sie feierten auch tolle Tore, etliche davon klasse eingeleitet von Olafur Stefansson, und sie feierten vor allem Zarko Sesum. Der Serbe verhalf Stefansson auf Halbrechts zu den nötigen Verschnaufpausen, wechselte dann auf „seine Seite“ als Rechtshänder und bewies dort, dass er doch ein sehr erfolgreicher Torschütze sein kann. Neun Mal schlug der Ball im Kasten von Dario Quenstedt ein. Der hatte nach zwölf Minuten Gerrie Eijlers abgelöst und dafür gesorgt, dass der Löwen-Vorsprung lange Zeit relativ unverändert blieb. Gegen Ende aber zog die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson endgültig davon.

„Wir haben im Angriff noch ganz gut gespielt, konnten aber in der Abwehr keinen Druck machen, zudem gerieten wir durch die Distanzwürfe anfangs von Bielecki, später von Sesum in Rückstand, den aufzuholen wir nicht die Mittel hatten“, erklärte SC-Trainer Frank Carstens.

Gudmundsson war – wie auch Löwen-Manager Thorsten Storm – natürlich hochzufrieden mit seiner Mannschaft, die „60 Minuten hochkonzentriert gearbeitet hat.“ „In der Abwehr in der ersten Halbzeit sehr gut“, fügte er an und erklärte damit, warum er sich im zweiten Abschnitt bei Magdeburger Angriffen öfter einmal heftig aufregen musste. Seine Spieler verstanden, fingen sich wieder. Dies auch, weil Henning Fritz, der Szmal nach 40 Minuten ablöste, sich gleich mit einem gehaltenen Siebenmeter einführte und etliche Paraden folgen ließ. Gudmundsson lobte vor allem die Teamleistung, wenn er auch nicht umhin konnte Szmal, Sesum und Stefansson herauszuheben.

Rhein-Neckar-Löwen: Szmal, Fritz (bei einem Siebenmeter, gehalten, und ab 40.) – Stefansson (8/1), Lund (1), Bielecki (5) – Cupic (4/1), Gensheimer (5/1) – Myrhol (3) – Roggisch, Sesum (9), Schmid (1), Gunnarsson (1), Sigurdsson, Groetzki (1)

SC Magdeburg: Eijlers, Quenstedt (ab 12.) – Natek (4), Tönnesen, van Olphen (6) – Weber (9/8), Grafenhorst – Jurecki (2) – Landsberg, Wiegert (1), Rojewski (6), Coßbau (2), Doborac, Balogh (n.e.)

Spielfilm: 2:3 (5.), 7:3 (10.), 8:5 (14.), 11:5 (18.), 11:7 (21.), 15:9 (25.), 18:12 (Halbzeit), 20:16 (34.), 24:20 (40.), 27:20 (43.), 33:22 (50.), 38:28 (59.) – Zeitstrafen: 3/3 – Siebenmeter: 6/4 – 10/9 – Beste Spieler: Sesum, Stefansson, Szmal – van Olphen, Weber, Rojewski – Zuschauer: 6211 – Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen)

Von Dietmar Einzmann

 16.02.2011