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Löwen düpieren Magdeburg und holen Torwart Rominger

Mannheim. Der „Patient“ Rhein-Neckar Löwen befindet sich wieder auf dem Weg der Besserung. In der heimischen Mannheimer SAP-Arena ließ der badische Handball-Bundesligist gegen den SC Magdeburg gestern Abend nichts anbrennen und behielt verdient mit 38:30 (18:12) die Oberhand. Bester Werfer der Gastgeber war vor 6 211 Zuschauern Zarko Sesum, der nach seinen neun Toren von Manager Thorsten Storm ein Sonderlob erhielt: „Er hat gezeigt, warum wir ihn geholt haben.“ Ebenfalls eine bärenstarke Leistung zeigte Routinier Olafur Stefansson, dessen Kniebeschwerden wie weggeblasen schienen und der als Lenker sowie achtfacher Torschütze glänzte.

Mit dem Schriftzug „Wollt Ihr nicht, stehen die Trommeln still“ schickten die Mitglieder des Fanclubs „Baden Lions“ vor dem Anwurf einen deutlichen Appell an die Löwen-Profis – die Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht. Anders als bei den beiden jüngsten Heimauftritten gegen die HSG Ahlen-Hamm (33:28) und dem blamablen 26:26-Remis gegen die HSG Wetzlar waren die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson diesmal von der ersten Sekunde an hellwach und gingen vor allem in der Defensive äußerst bissig zu Werke.

Und die kämpferisch einwandfreie Leistung der Gastgeber, die mit Slawomir Szmal in der ersten Halbzeit einen glänzend disponierten Schlussmann zwischen den Pfosten hatten, übertrug sich auch auf die Zuschauerränge – nach acht Minuten beendete der Fanclub seinen „Kurz-Boykott“ und feuerte den Champions-League-Teilnehmer lautstark an.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Badener beim 6:3 durch Karol Bielecki die erste Drei-Tore-Führung herausgeworfen, die sie bis zur Pause auf 18:12 ausbauten. Auch im zweiten Durchgang blieben die Löwen die dominierende Mannschaft und begeisterten mit Tempo-Handball das Publikum. Die Krönung war nach 45 Minuten das Kempa-Tor von Sesum zum 28:21-Zwischenstand. „Man hat eine deutliche Steigerung gesehen. Vor allem in der Abwehr waren wir viel konzentrierter“, erklärte Henning Fritz, der im zweiten Spielabschnitt Szmal im Löwen-Tor ablöste.

Nach der Partie bestätigten die Löwen die Verpflichtung von Marcus Rominger. Der Torhüter, der zuletzt für den TV Großwallstadt in der Bundesliga spielte, soll als „Backup“ fungieren, da bei Szmal eine Operation wohl unumgänglich zu sein scheint.

Rhein-Neckar Löwen: Sesum 9, Stefansson 8/1, Bielecki 5, Gensheimer 5/1, Cupic 4/1, Myrhol 3, Schmid 1, Lund 1, Gunnarsson 1, Groetzki 1.
SC Magdeburg: Weber 9/8, Rojewski 6, van Olphen 6, Natek 4, Coßbau 2, Jurecki 2, Wiegert 1.

Von Christof Bindschädel

 16.02.2011