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Entspannte Löwen vor dem Weltrekord-Spiel (MM)

Bastian Rutschmann versprach seinem ehemaligen Balinger Kollegen Sascha Ilitisch: „Wenn ihr Kiel schlagt, gebe ich einen aus.“ Seit Mittwochabend steht fest, dass der Torwart der Rhein-Neckar Löwen zur Kasse gebeten wird. Denn seinem Ex-Klub gelang in der Handball-Bundesliga gegen den THW tatsächlich die Sensation. Keine Frage: Selten zuvor wird sich Rutschmann einfacher getan haben, jemanden einzuladen. Denn jetzt haben die Norddeutschen schon vier Minuspunkte auf dem Konto.

Trainer Nikolaj Jacobsen nahm das überraschende Ergebnis von der Schwäbischen Alb durchaus mit Wohlwollen zur Kenntnis – mehr aber auch nicht. Schließlich spielte er selbst einmal für den Branchenprimus. „Jahrelang haben sich meine Familie und ich uns gefreut, wenn der THW gewinnt. Jetzt ist es ein bisschen schwer, glücklich über eine Kieler Niederlage zu sein“, sagte der Däne mit einem schelmischen Grinsen: „Für die Liga ist es gut, dass der THW ein paar Punkte hat liegenlassen. Davon profitieren alle anderen Spitzenmannschaften, die Spannung ist noch da.“

Gleichwohl glaubt Jacobsen nicht, dass die Krise bei den Norddeutschen ein Dauerzustand bleibt: „Es ist eine Herausforderung, aus vielen guten Spielern ein Team zu bilden. Aber Trainer Alfred Gislason wird das hinbekommen.“ Ohnehin beschäftigt sich der Löwen-Coach viel lieber mit seiner eigenen Mannschaft, die am Samstag (18.15 Uhr) mit einem Sieg über den HSV Hamburg beim „Tag des Handballs“ die Tabellenspitze verteidigen will.

Die Badener verzichten darauf, heute in der Commerzbank-Arena zu trainieren, um sich an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen. „Wir verlassen uns darauf, dass das Feld 40 x 20 Meter groß ist“, flachst Jacobsen, der von einem „sehr schnellen“ Spiel ausgeht: „Der Ball wird wohl nicht so oft an die Stadiondecke fliegen. Wenn er allerdings einmal weg sein sollte, ist er bestimmt ganz weit weg.“ 

Von Marc Stevermüer