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Erfolgreiche Aufholjagd der Löwen (BNN)

Groetzki belebt Spiel gegen Aufsteiger Eisenach

Mannheim. Die Fußball-Profis des Karlsruher SC gingen gestern fremd. Bei ihrem Betriebsausflug in die Mannheimer SAP-Arena sahen sie ein Handballspiel mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten und erhielten Anschauungsunterricht in Sachen erfolgreiches Aufbäumen gegen eine drohende Niederlage. 10:15 lagen die Rhein-Neckar Löwen nach der ersten Hälfte zurück, am Ende feierten sie einen 30:27-Arbeitssieg gegen den starken Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach. Mit acht Toren war Kapitän Uwe Gensheimer erneut bester Werfer. „Wir haben in der ersten Halbzeit alles andere als gut gespielt. Wichtig aber war, dass wir nach der Pause zurückgekommen sind“, sagte Patrick Groetzki, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und das Spiel der Löwen belebte. „Das war ein Spiel mit dem Feuer. Man muss die Gegner schon ernst nehmen“, grantelte Manager Thorsten Storm.

Trainer Gudmundur Gudmundsson wirkte beim Kabinengang sichtlich angefressen. Nur zehn Tore hatten die Löwen in 30 Minuten zustande gebracht, dagegen aber 15 kassiert. Die nur 4 364 Zuschauer fragten sich, wer denn hier der Champions-League-Teilnehmer und wer der abstiegsbedrohte Aufsteiger war. Die Gäste aus Thüringen waren im ersten Abschnitt den Hausherren in allen Mannschaftsteilen überlegen.

Es war ja nicht das erste Mal, dass die Löwen einen Stotterstart hinlegten. Doch bislang hatten sie spätestens nach 15 Minuten ihre Linie gefunden. Auch gegen die Thüringer schien sich das Blatt zu wenden, die Badener hatten den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand (2:5/11.) auf einen Treffer reduziert: 5:6. Doch dann machten sich wieder Schlendrian und Einfallslosigkeit breit. Die Löwen schlossen ihre Angriffe zu überhastet oder unkonzentriert ab, trafen den Pfosten oder leisteten sich Fehlpässe. Die Eisenacher nutzten diese Schwächen konsequent.

Die Kabinenpredigt von Gudmundsson zeitigte Wirkung. Zurück kam eine Mannschaft, die mit jener aus Hälfte eins eigentlich nur noch die gelben Trikots gemein hatte. Kapitän Gensheimer eröffnete die Aufholjagd mit drei Toren in Folge und in der 38. Minute traf Groetzki zum 16:16-Ausgleich. Gensheimer mit einem weiteren Siebenmeter sorgte für die erste Führung, doch absetzen konnte sich der EHF-Pokalsieger erst, als Isaias Guardiola (53.) zum 27:24 traf.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 8/4, Myrhol 5, I. Guardiola 5, Schmid 4, Groetzki 2, Manojlovic 1, Gorbok 1, G. Guardiola 1, Petersson 1, du Rietz 1, Prodanovic 1.

Von Reinhard Sogl