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Rhein-Neckar Löwen mühen sich zum 30:27 gegen Eisenach (RNZ)
Mannheim. Langeweile? Nicht bei den Rhein-Neckar Löwen! Beinahe täglich werden rings um das Kronauer Trainingszentrum Schlagzeilen produziert. Gerade auch abseits der Platte: Gensheimer bleibt, Jacobsen kommt. Das Neuste: Karason geht. Richtig: Kaum da, schon wieder weg. Gegen Eisenach fehlte der Neu-Hannoveraner gestern bereits. In einer Partie, in der die Löwen beinahe gestrauchelt wären. Am Ende mühten sie sich vor 4364 Zuschauern zu einem 30:27 (10:15)-Erfolg. „Das war sicher unsere schlechteste Saisonleistung“, analysierte Löwen-Manager Thorsten Storm, „zunächst war da kein Engagement und keine Leidenschaft.“
Der Anfang war zerfahren. Ohne Struktur. Vor allem vorne drin fiel Andy Schmid und Co. wenig ein. 1:3 stand es nach sechs Minuten. Nur 1:3 wohlgemerkt. Denn Niklas Landin, der Löwen-Hexer, verhinderte einen höheren Rückstand. Wenig später hatte Gudmundur Gudmundsson dann genug gesehen. Der Trainer zog die Notbremse, bat beim Stand von 2:5 (11.) zum einminütigen Krisengipfel, Auszeit genannt.
Und das schien sich auszuzahlen. Zuerst Gensheimer, dann Manojlovic: 4:5. Die Wende? Im Gegenteil. Es wurde schlimmer, viel schlimmer. Nach 20 Minuten führte der Aufsteiger im „Ufo“ mit 10:6. Pfiffe schallten durch die Arena. Unzufriedene Gesichter überall. Und Gudmundsson? Der tat etwas Bemerkenswertes. Er holte Landin, der nun auch keine Hand mehr an den Ball brachte, aus dem Kasten und schickte Roko Peribonio aufs Feld. Ein Experiment, das nicht aufging. Oder anders ausgedrückt: In die Pause ging’s mit einem 10:15-Rückstand. Frust pur. Wie auch immer, eigentlich konnte es nur besser werden. Und das wurde es. Insbesondere einer zündete jetzt den Turbo: Uwe Gensheimer, der Kapitän. Drei Würfe, drei Tore. Den Ausgleich zum 17:17 besorgte dann Patrick Groetzki, der erstmals nach seiner Bauchmuskelverletzung wieder spielte (38.). Nun war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Löwen legten vor, Eisenach legte kampfstark nach. Die Vorentscheidung besorgte schließlich Isaias Guardiola. Der Spanier erzielte das 27:24 (53.).
Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Auch solche Begegnungen muss man erst einmal gewinnen. Spiele, in denen so gut wie nichts zusammenläuft. Auch das zeichnet die ganz große Mannschaften aus.
Rhein-Neckar Löwen: Schmid 3, Gensheimer 9/3, I. Guardiola 5, Manojlovic 1, Gorbok 1, Prodanovic 1, Myrhol 5, G. Guardiola 1, Petersson 1, Groetzki 2, Du Rietz 1
Spielfilm: 1:3, 5:8, 6:10, 7:12, 9:15, 10:15 (Halbzeit), 14:16, 16:16, 20:19, 22:20, 27:24, 30:27 (Endstand).
Von Daniel Hund