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Erneut ernüchternde Endabrechnung (BNN)

Karlsruhe/Flensburg. Die Moral und die Einstellung stimmte, doch im Rennen um Platz drei und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League haben die Rhein-Neckar Löwen einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der badische Handball-Bundesligist war vor rund 6 000 Zuschauern in der Flensburger Campushalle zwar 40 Minuten lang die bessere Mannschaft, in der Endabrechnung stand für die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson allerdings eine bittere 34:37(18:17)-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt zu Buche.

„Wir haben am Mittwoch im Pokal gegen den HSV Hamburg und diesmal in Flensburg zwei sehr gute Spiele gemacht, aber unter dem Strich stehen wir mit leeren Händen da“, erklärte Spielmacher Andy Schmid. Im Achtelfinale des DHB-Pokals hatten die Badener mit 32:33 nach Verlängerung gegen den deutschen Meister den Kürzeren gezogen und dabei in der Schlussphase der regulären Spielzeit eine Fünf-Tore-Führung aus der Hand gegeben.
„Eigentlich haben wir sehr diszipliniert gespielt und nur wenige Fehler gemacht. Es wäre natürlich wichtig gewesen, wenn wir einen direkten Konkurrenten auswärts hätten schlagen können“, meinte Torhüter Henning Fritz, der den Knackpunkt des Verfolgerduells an der Ostsee an der 35. Minute festmachte. Mit 21:19 hatten die Löwen die Nase vorne, als Bjarte Myrhol und Kapitän Uwe Gensheimer jeweils eine Zeitstrafe kassierten. „Die Mannschaft fühlt sich von den Referees nicht immer gerecht behandelt – aber das darf uns nicht passieren“, haderte Manager Thorsten Storm und fügte an: „Flensburg hat ein starkes Spiel gemacht, wir haben ab der 40. Minute komplett unseren Faden verloren.“ Zwar erzielte Michael Müller in dieser Phase den 22. Gästetreffer, doch die Hausherren nutzten die doppelte Überzahl, um zum 22:22 auszugleichen und kurze Zeit später durch einen Doppelschlag von Thomas Mogensen sowie Lars Kaufmann mit 24:22 in Führung zu gehen.

„Wir haben zu viele Fehler gemacht und haben zu früh abgeschlossen“, erklärte Gudmundsson und nannte so die Hauptgründe für die Niederlage beim Tabellenvierten, der mit nunmehr drei Zähler vor den Löwen liegt. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, betonte dagegen SG-Coach Ljubomir Vranjes, der von einem „guten Handball-Tag“ für die Flensburger sprach.

Vor der EM-Pause im Januar stehen für die Badener noch die Duelle mit den beiden Bundesliga-Aufsteigern an. Am Mittwoch (20.15 Uhr) gibt der TV Hüttenberg seine Visitenkarte in der Mannheimer SAP-Arena ab, am zweiten Weihnachtsfeiertag (17.30 Uhr) ist der EHF-Cup-Teilnehmer beim Bergischen HC auf dem Prüfstand – vier Punkte sind dabei Pflicht.

Von Christof Bindschädel