Veröffentlichung:

Ersatz für Gensheimer gesucht (MM)

Löwen sondieren den Markt und lassen sich Zeit

MANNHEIM. Die schwere Verletzung von Uwe Gensheimer (Achillessehnenriss) steckt allen Rhein-Neckar Löwen noch immer in den Kleidern. „So etwas schüttelt man nicht einfach ab“, sagt Manager Thorsten Storm vor dem Spitzenspiel am Mittwoch (20.15 Uhr) gegen den THW Kiel: „Aber wir müssen jetzt nach vorne gucken.“

Dazu gehört auch, dass der Geschäftsführer nun nach einem neuen Linksaußen Ausschau hält, nachdem er das zunächst noch ausgeschlossen hatte. Storm sagt aber ebenso: „Eins zu eins ist Uwe sowieso nicht zu ersetzen. Wir werden auf jeden Fall keine verrückten Sachen machen.“ Soll heißen: Einen spektakulären Transfercoup wird es nicht geben. 2009 holten die Löwen beispielsweise den Weltklasse-Rückraumspieler Jackson Richardson zurück aus dem Handball-Ruhestand und ließen sich das Comeback des Franzosen einiges kosten.

Lars Christiansen kein Thema

Nun wird es angesichts der finanziell angespannten Situation eine deutlich kleinere Lösung geben. Und die kann deshalb nicht Lars Christiansen heißen. Storm kennt den Dänen aus gemeinsamen Flensburger Zeiten, doch Christiansen beendete im Sommer seine Karriere und lehnte im Oktober bereits ein Comeback-Angebot von Skjern Håndbold ab. Der Löwen-Manager erklärt: „Dass wir ihn holen, ist ein Witz.“

Storm will sich Zeit bei der Suche lassen. Der finanzielle Spielraum wird zumindest etwas größer, weil die Berufsgenossenschaft nach sechs Wochen einen Teil von Gensheimers Gehalt übernimmt. Eine solide Alternative wäre Andreas Kunz. Der 30-Jährige spielte bis 2011 für den TV Großwallstadt und ist nun für den Drittligisten TV Kirchzell am Ball. Er machte ein Länderspiel, hat mehr als 250 Bundesliga-Partien auf dem Buckel, ist ein guter Siebenmeterschütze und kann auch auf der Halbposition decken. Ein halbjähriges Bundesliga-Comeback bei den Löwen hätte sicherlich auch für ihn seinen Reiz. 

Von Marc Stevermüer