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Erst Minden, dann Kiel für die Löwen

MANNHEIM (de). Gestern sind auch die Isländer eingetrudelt, die Rhein-Neckar-Löwen können damit heute (20.15 Uhr) in der SAP-Arena mit (fast) allen Stars gegen Bundesliga-Schlusslicht GWD Minden antreten.

„Ich hoffe, dass das Champions-League-Viertelfinale gegen den THW Kiel nicht in den Köpfen herumspukt. Erst ist Minden wichtig“, sagt Trainer Ola Lindgren, der sehr wohl weiß, wie sich auch gegen vermeintlich schwächere Gegner Unkonzentriertheiten auswirken können. „Da müssen wir nur an Hannover-Burgdorf zurückdenken“, sagt Lindgren. In diesem Spiel rettete Patrick Groetzki den Löwen fünf Sekunden vor Schluss den 27:26-Erfolg. So etwas soll nicht mehr passieren.

Minden hat sich zwar unter Trainer Ulf Schefvert in der Defensive stark verbessert, dürfte aber dennoch bei richtiger Einstellung der Löwen keine Chance haben. Zumal sich die Mindener auf ihre geringe Chance auf den Klassenerhalt konzentrieren wollen. Dabei heißt das nächste Ziel Sieg gegen den TSV Dormagen. Noch ist der Relegationsplatz für GWD zu erreichen.

Die Trainingshalle in Kronau zu erreichen, war für die Spieler der Löwen „problematisch“, wie Ola Lindgren erzählt. Er selbst kam unter anderen mit „seinem“ Norweger Bjarte Myrhol und seinem künftigen, Börge Lund (derzeit THW Kiel), mit dem Leihwagen unter der Aschewolke hindurch aus Norwegen zurück. Die Isländer kamen eben erst gestern. Gesund sind alle, bis auf Gudjon Valur Sigurdsson. „Er war schon vor dem Final Four sehr optimistisch, aber wir müssen gucken, wie das Knie reagiert“, sagt der Trainer, dem im Zweifel eine Einsatzentscheidung „lieber eine Woche später als eine Woche zu früh“ am Herzen liegt.

Und natürlich zunächst einmal ein Sieg gegen GWD Minden, das Torwart Nikolaos Katsigiannis und Moritz Schäpsmeier verletzt ersetzen muss. Dass der eine oder andere im Kopf schon beim Spiel gegen Kiel (Sonntag, 19 Uhr, SAP-Arena) ist, wird sich nicht ganz vermeiden lassen. „Es sollte aber nicht so sein“, sagt Lindgren, „die Einstellung muss stimmen, das wird auch so schon ein recht hartes Stück Arbeit.“

 21.04.2010