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Löwen in der Favoritenrolle

Kronau/Östringen. „Über Sinn und Unsinn von Turnieren der Nationalmannschaft in einer entscheidenden Phase der Saison müssen wir wohl nicht diskutieren.“ Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Termingestaltung des Deutschen Handball-Bundes nicht einverstanden ist. Neun Nationalspieler mussten die Badener am letzten Wochenende für diverse Turnierteilnahmen abstellen, so dass an eine optimale Vorbereitung auf das heutige Bundesliga-Heimspiel um 20.15 Uhr gegen GWD Minden nicht zu denken war. Dann durchkreuzte auch noch der Vulkanausbruch auf Island die Rückreise-Pläne etlicher Spieler.

„Damit müssen wir jetzt leben“, meinte Ola Lindgren. Immerhin hatte der Coach gestern Nachmittag alle seine Schützlinge im Training beisammen und konnte sie auf das Duell in der Mannheimer SAP-Arena gegen das Schlusslicht einstimmen. „Für uns ist im Kampf um Platz drei jedes Spiel ein Endspiel“, sagte Lindgren, der trotz der widrigen Umstände bei der Spielvorbereitung einen klaren Heimsieg erwartet.

Zwei Punkte gegen die abstiegsbedrohten Ostwestfalen hat auch Storm fest eingeplant. Der Manager nutzte die vergangenen Tage zudem zu einem erneuten Gespräch mit Nikola Manojlovic (Foto: GES), der nach Ablauf seines Einjahresvertrags die Löwen eigentlich im Sommer verlassen soll. „Nikola spielt seit vier Wochen auf dem Level, das wir uns vorgestellt haben“, sagte Storm und deutete seitens des Clubs neue Gesprächsbereitschaft an. Allerdings betonte er, dass man sich nicht angenähert habe. Manojlovic fordere einen Kontrakt für drei Jahre, stößt bei den Löwen damit jedoch auf taube Ohren. Daneben deutet im Fall von Carlos Prieto vieles darauf hin, dass der Kreisläufer nächste Saison für Kooperationspartner AG Kopenhagen auflaufen wird.

Von Christof Bindschädel

 21.04.2010