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Erster Schritt ins Viertelfinale

Löwen tun sich im Achtelfinal-Hinspiel der EHF European League schwer, kriegen aber noch rechtzeitig die Kurve

Erster Schritt ins Viertelfinale: Löwen tun sich im Achtelfinal-Hinspiel der EHF Euro League schwer, kriegen aber noch rechtzeitig die Kurve.
Rhein-Neckar Löwe Jesper Nielsen beim Torwurf.

Trotz Fehler-Festivals in Durchgang eins und Dank einer klaren Steigerung nach der Pause nehmen die Rhein-Neckar Löwen eine gute Ausgangslage mit ins Achtelfinal-Rückspiel der EHF European League. Am Dienstagabend setzten sich die Mannheimer bei RK Nexe Nasice 27:25 (13:14) durch. Bauen konnten sie auf Torwart Andreas Palicka (zwölf Paraden), einen starken Jerry Tollbring (sieben Tore) und den in Halbzeit zwei wiederentdeckten Kampfgeist, nachdem man sich bis zur Pause zehn teils unglaubliche Fehler geleistet hatte. Den Löwen gelingt am Ende ein erster Schritt ins Viertelfinale.

Die Löwen finden gar nicht gut ins Spiel. Trotz zweier Paraden von Andreas Palicka gehen die Kroaten mit 2:0 in Führung, ehe Andy Schmid den ersten Löwen-Treffer zum 2:1 erzielt (3.). Das Problem: eine unfassbar hohe Fehlerzahl. Es scheint so, als hätten die Gelben auf dem Weg von Mannheim nach Nasice den Großteil ihrer Konzentrationsfähigkeit verloren. Die Folge: haarsträubende Fehlpässe, Regelfehler, Missverständnisse. So kann Nexe den Zwei-Tore-Vorsprung bis zum 8:6 halten, trotzdem sich auch die Kroaten einige schlechte Aktionen leisten (18.).

Martin Schwalb reagiert, bringt in seiner ersten Auszeit drei neue Leute. Romain Lagarde, Albin Lagergren und Jannik Kohlbacher sollen es vor allem in der stockenden Offensive richten. Aber auch sie tun sich extrem schwer. Immer wieder werfen die Löwen Bälle weg, bauen damit den Gegner auf. Selbst als es so scheint, dass man mit einem 3:0-Lauf und der ersten Führung im Spiel Ruhe reinbringen kann, ziehen sich die Löwen mit dummen Fehlern wieder runter. Nach der sechsten Parade des überragenden Palicka und dem 9:11 durch Patrick Groetzki sind es ganz kurz zwei Tore Vorsprung (23.). Zwei krasse Fehler und zwei Minuten später steht es schon wieder 11:11 (25.).

Erster Schritt ins Viertelfinale, aber Nexe lässt zunächst nicht locker

Auch das 11:13 durch Jesper Nielsen hält nicht lange (26.). Mit einem eigenen 3:0-Lauf holt sich Nexe die Führung noch vor der Pause zurück und kann mit einem 14:13 aufrechten Hauptes in die Kabine gehen. Die Löwen hadern vor allem mit der eigenen Leistung, die in Halbzeit zwei in den allermeisten Bereichen nur besser werden kann. Vorangeht dabei Jerry Tollbring. Der Linksaußen erzielt die ersten drei Löwen-Tore nach der Pause, beim 15:16 trifft er bereits zum sechsten Mal (34.). Nexe lässt sich davon nicht beeindrucken. Beim 17:16 durch Fran Mileta wechselt die Führung wieder auf die Seite der Kroaten (37.).

Die Partie nimmt in dieser Phase richtig Fahrt auf. Halil Jaganjac wuchtet beim 20:19 bereits seinen vierten Schuss in die Maschen (42.), dreht jetzt noch einmal am Rad. Das 21:20 ist ein Traumtor der Marke Kraft und Technik in perfekter Kombination (43.). Mit der achten Parade des starken Moreno Car geraten die Löwen in Zugzwang. Wichtig, dass Philipp Ahouansou in dieser Phase sein Schussglück probiert und findet. Sein Treffer zum 21:21 bringt den erneuten Ausgleich (44.). Schwalbe wechselt nun noch einmal im Rückraum, bringt Lagarde für Schmid auf Mitte und Kirkeløkke für Lagergren auf halbrechts.

Erster Schritt ins Viertelfinale: Löwen tun sich im Achtelfinal-Hinspiel der EHF Euro League schwer, kriegen aber noch rechtzeitig die Kurve.
Jerry Tollbring machte ein Klasse-Spiel mit sieben Toren.

Die Crunchtime hat es in sich. Kein Team steckt zurück. Lagarde bedient Kohlbacher mustergültig: 22:22 (46.). Palicka landet seine neunte Parade (47.). Ahouansou peitscht aus knapp zehn Metern: 22:23 (48.). Die Löwen sind am Drücker – und den lassen sie sich jetzt nicht mehr aus der Hand nehmen. Lagarde steigt bei acht Metern hoch: 22:24 (51.). Nach Stürmerfoul von Nexe geht Groetzki steil: 22:25 (52.). Die letzten Minuten bringen die Löwen ordentlich über die Zeit, vor allem Palicka mit starken Szenen hält den Vorsprung. Am Ende nehmen die Mannheimer mit dem 25:27 aus Nexe-Sicht einen wertvollen Zwei-Tore-Sieg mit in die Heimat.

RK Nexe Nasice – Rhein-Neckar Löwen 25:27 (14:13)

Nexe: Car, M. Radovanovic – Bakic (1), Mileta (3), Mrdenovic, Barisic Jaman (1), Jelinic (1), Vida, Manci Micevic, Blazevic, Severec (4), Pesic (2), Kevic (3), Tomic, Jaganjac (7), Pribetic (3)

Löwen: Palicka, Katsigiannis, Späth – Schmid (2), Gensheimer, Kirkeløkke (2), Lagarde (1), Patrail (1), Tollbring (7), Ahouansou (3), Lagergren (1), Groetzki (3), Gislason (2), Nielsen (2), Nilsson, Kohlbacher (3)

Trainer: Branko Tamse – Martin Schwalb

Schiedsrichter: Florian Hofer & Andreas Schmidhuber (Österreich)

Strafminuten: Mrdenovic (6), Jaganjac (4), Mileta (2), Jelinic (2) – Tollbring (2), Lagergren (2), Nielsen (2)

Rote Karte: Mrdenovic (37.)

Siebenmeter: / – 0/1

Löwen: Tollbring scheitert mit Siebenmeter an Radovanovic (54.)

Spielfilm: 2:0, 3:1, 4:2, 5:3, 6:4, 7:5, 8:6, 8:9, 9:11, 11:13, 14:13 (HZ), 14:14, 17:17, 20:20, 22:22, 22:25, 23:26, 25:26, 25:27 (EN)

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