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„Es geht um alles“

Löwen erwarten am Mittwoch die MT Melsungen zum letzten Heimspiel der Saison

Das letzte Heimspiel in dieser Saison ist für die Rhein-Neckar Löwen ein ganz wichtiges. Für die Badener geht es am Mittwochabend im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem THW Kiel darum, die gute Ausgangssituation im Meisterschaftsrennen weiter zu festigen. Deshalb hoffen die Gelbhemden auf eine volle SAP Arena und eine grandiose Unterstützung von den Rängen. Anwurf ist um 20.15 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr, es gibt noch Restkarten an der Abendkasse).

Die Löwen oder Kiel? Kiel oder die Löwen? Keine andere Frage elektrisiert Handball-Deutschland derzeit so wie die, ob der Außenseiter aus Baden dem Serienmeister aus dem hohen Norden in dieser Saison die Meisterschaft entreißen, erstmalig deutscher Meister werden kann. Und es ist ein Finale, das spannender, ja dramatischer kaum sein könnte. An den vergangenen vier Spieltagen wechselte die Tabellenführung gleich dreimal. Die Löwen stürmten nach dem Sieg über Kiel an die Spitze, verloren den ersten Platz wieder und sind nun, nach dem Bundesligarekord-Auswärtssieg am Samstag in Eisenach (42:19), wieder vorne, haben bei Punktgleichheit das um acht Treffer bessere Torverhältnis. Und es dürfte auch auf der Zielgeraden nichts für schwache Nerven werden, sondern ein packendes Duell, als stamme es aus der Feder eines Krimiautors. „Jedes Tor kann entscheidend sein“, sagt Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Da die Kieler, die am Sonntag die SG Flensburg-Handewitt mit 33:25 besiegten, im Fernduell erst am kommenden Sonntag beim TuS Nettelstedt-Lübbecke antreten, heißt es für die Löwen also erneut vorlegen – was ja schon gegen Eisenach bestens geklappt hat. Doch die Badener tun weiterhin gut daran, den Taschenrechner in der Schreibtischschublade zu lassen und sich – wie schon in den vergangenen Begegnungen – ganz auf ihren Auftritt zu fokussieren. Rechenspiele, das haben die letzten Wochen gezeigt, sind ganz schnell Schall und Rauch. „Wir müssen auf uns schauen, nicht auf die anderen. Die Konzentration liegt allein auf den nächsten 60 Minuten“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, für den es zugleich das letzte Pflichtspiel in der SAP Arena ist. Und das am besten mit einer ähnlich starken Leistung wie in Eisenach.

Die MT Melsungen, aktuell Tabellensechster, hätte am Samstag mit einem Sieg über den direkten Konkurrenten Magdeburg diesen Platz bereits sichern können – es wäre die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte. Auswärts agierte das Team von Trainer Michael Roth zuletzt weniger erfolgreich, gewann nur eines der letzten fünf Partien in fremden Hallen.

Die Löwen hoffen am Mittwochabend gegen die Nordhessen vor allem auf eine super Unterstützung von den Rängen. „Es müssen alle kommen“, sagt Thorsten Storm, der Manager der Badener. „Es geht nicht nur um den Sieg, es geht um alles.“ Es geht um die Chance, gemeinsam etwas Großes zu erreichen.