Famose U19 spielt gegen Spanien ums Finale

Deutschlands Junioren-Handballer schlagen bei Europameisterschaft in Kroatien den bis dahin verlustpunktfreien Gastgeber

Famose U19 spielt gegen Spanien ums Finale: Deutschlands Junioren-Handballer haben bei der Europameisterschaft in Kroatien den bis dahin verlustpunktfreien Gastgeber geschlagen und peilen am Freitag im Halbfinale gegen Spanien den Einzug ins Endspiel an. Qualifiziert für die Vorschlussrunde waren Deutsche wie Kroaten bereits vor dem Anpfiff, da zuvor der Gruppenletzte Portugal überraschend den dritten Halbfinal-Kandidaten Dänemark 31:27 besiegt und damit aus dem Rennen geworfen hatte. Kroatien trifft im anderen Halbfinale auf Slowenien.

Am späten Mittwochabend zeigte die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger im Bewusstsein des erreichten Zwischenziels eine vor allem in den ersten 15 Minuten überragende Leistung, bezwang insgesamt unter ihren Möglichkeiten bleibende Kroaten verdient mit 26:23 (13:9). Junglöwe Robert Kraß machte ein starkes Spiel, erzielte zwei Treffer. Löwen-Torwart David Späth kam nicht zum Einsatz.

Famose U19 spielt gegen Spanien ums Finale: gegen Kroatien nervenstark

Ohne drei während des Turniers verletzt ausgefallene Stammspieler, darunter der beeindruckend auftrumpfende Spielmacher Niclas Heitkamp, starten die DHB-Junioren wieder einmal famos ins Spiel gegen Mit-Favorit Kroatien. Nach knapp fünf Minuten steht es 4:0, da nimmt der Gastgeber die erste Auszeit. Justus Fischer erhöht in einem kämpferisch und taktisch geprägten Spiel auf 7:2 (12.). Ein Steal des offensiv wie defensiv auf halb eingesetzten Robert Kraß bringt das 10:3 durch Stephan Seitz auf den Weg (17.). Danach wollen die Deutschen zu schnell zu viel, werfen einige Bälle weg, lassen Kroatien auf 10:6 rankommen (25.). Mit in die Pause nehmen sie dank des zweiten Kraß-Treffers zum 13:9 die ursprüngliche 4-Tore-Führung.

Fünf furiose Minuten der Kroaten und vier deutsche Fehlwürfe später leuchtet ein 13:13 auf der Anzeigetafel. Jetzt ist Nervenstärke gefragt. Deutschland stabilisiert sich, Lasse Ludwig nimmt beim 15:15 Kroatiens David Jurisic einen freien Wurf weg (40.). Weil die Abwehr wieder steht und kroatische Fehlentscheidungen provoziert, kippt die Partie zurück auf die Seite des DHB-Teams, das im Handumdrehen 18:15 vorne liegt (43.) und die 3-Tore-Führung beharrlich verteidigt. Herausragend der Schlagwurf Nico Schöttles, der diesen Sommer von der SG Pforzheim-Eutingen zum TVB Stuttgart in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wechselte und beim 23:20 seinen sechsten Treffer des Spiels erzielte (52.). 

Als Renars Uscins nach einem haarsträubenden Missverständnis im kroatischen Angriff zum 25:23 sprintet und damit die letzte knifflige Situation auflöst, Seitz nach dem nächsten Offensiv-Fehler auf 26:23 erhöht, ist die Partie gelaufen (58.). Handball-Deutschland kann jetzt schon sehr stolz sein auf diese Mannschaft, die taktisch, technisch und mental das hohe Turnier-Niveau mitbestimmt und alle Chancen hat auf den Europameister-Titel.