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Fritz bleibt Löwe

Kronau. Die Rhein-Neckar-Löwen treffen im Halbfinale des Final Four am 10. April auf den VfL Gummersbach. Das ergab die Auslosung gestern. Das zweite Halbfinale bestreiten TuS Nettelstedt-Lübbecke und der HSV Hamburg.

Nun alle Augen auf das Bundesliga-Spitzenspiel: Morgen (20.15 Uhr) empfangen die Löwen den Serien-Meister THW Kiel. Die SAP-Arena ist mit 13.200 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauft.

Wenn Vorzeichen etwas zu bedeuten haben … Dann können die Rhein-Neckar-Löwen endlich hoffen, den großen Champion in der Bundesliga zu besiegen. Am Sonntag verlor der THW Kiel überraschend deutlich das DHB-Pokal-Viertelfinale beim VfL Gummersbach mit 28:35. Bereits im Dezember kassierte der THW entgegen sonstiger Gepflogenheiten eine klare Abfuhr – und zwar beim Außenseiter HBW Balingen-Weilstetten. Die naheliegende Schlussfolgerung: Der THW Kiel ist in der Ära nach Noka Serdarusic und Nikola Karabatic nicht mehr unantastbar.

„Mir wurde zugetragen, dass die Leistung von Kiel in Gummersbach untypisch war. In der Mannschaft brodelt es anscheinend. Ich habe gehört, dass sich einige Spieler nicht grün sind“, sagte gestern Löwen-Torhüter Henning Fritz. Der Keeper der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 2007 hat seine Vertragsoption gezogen, wird also noch eine weitere Spielzeit bei den Rhein-Neckar-Löwen bleiben. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir sind in der Lage, erfolgreich zu spielen. Das heißt für mich, Titel zu gewinnen. Wir werden weiter zusammen wachsen. Ich will dabei sein, das Team unterstützen“, erklärte der 35-Jährige, 2007 aus Kiel gekommen.

Die Löwen gehen nach dem 33:29-Pokalsieg in Göppingen mit viel Selbstvertrauen in die Partie, auch wenn Bjarte Myrhol und Gudjon Valur Sigurdsson weiter ausfallen. „Wie wir in Göppingen von Beginn an aufgetreten sind, das stimmt mich zuversichtlich für die nahe Zukunft. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Überzahlphase verloren. Das darf uns aber natürlich nicht passieren“, meinte Fritz.

In der vergangenen Champions-League-Saison schlugen die Löwen den THW mit einem Tor, nach der deprimierenden Hinspiel-Niederlage hatte dieser Sieg aber nicht die große Aussagekraft. „Man darf die Niederlage der Kieler in Gummersbach nicht überbewerten. Kiel ist für mich die beste Mannschaft der Liga. Sie ist das Nonplusultra und der Titelfavorit“, meinte Manager Thorsten Storm. „Von Anfang an mit der gleichen Aggressivität wie in Göppingen spielen“, fordert Trainer Ola Lindgren. „Vor ausverkauftem Haus, das ist eine Riesen-Herausforderung für die Spieler“, sagte der Schwede.

Von Udo Schöpfer

 09.02.2010