Veröffentlichung:

Gelegenheit zur raschen Aussprache

Berlin (eg/ug). Es war kein guter Tag für die Rhein-Neckar Löwen. Durch die 28:33(11:16)-Niederlage bei den Füchsen Berlin fiel der Handball-Bundesligist auf den vierten Tabellenplatz zurück und erlitt im Kampf um die erneute Qualifikation für die Champions League einen Dämpfer. Zudem erhielten sie wenig erfreuliche Nachrichten aus Kiel über die Auslosung des Pokal-Viertelfinals. Um wieder am Final-Four-Turnier am 10. und 11. April in Hamburg teilnehmen zu können, muss die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren die schwierige Aufgabe als Gast von Frisch Auf Göppingen meistern.

In der Verfassung des Auftritts in der Hauptstadt dürfte dies kaum gelingen. Schon der Beginn missriet den Gästen, die vier Minuten auf ihr erstes Tor warten mussten. Olafur Stefansson verwandelte einen Siebenmeter und hielt auch später im Zusammenwirken mit Karol Bielecki seine Mannschaft wenigstens einigermaßen auf Kurs. Den Ausgleich oder gar eine eigene Führung brachten die in Abwehr und Angriff nicht überzeugenden Löwen aber nie zustande.

„Das ist ein Rückschlag und eine Enttäuschung“, meinte Torhüter Henning Fritz. Die Berliner erkannten und nutzten dagegen ihre Chance. „Ich bin stolz auf mein Team“, betonte hinterher der Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson, der sich über eine vorzügliche Leistung seines Schlussmanns Petr Stochl und bereits zur Pause über einen komfortabel erscheinenden Fünf-Tore-Vorsprung freuen durfte. Nach Wiederbeginn sah es zunächst sogar nach einem Debakel für die Badener aus. Nach nur 96 Sekunden der zweiten Halbzeit und beim 11:19-Rückstand rief Lindgren seine Schützlinge mit der zweiten Auszeit zur Räson. Die Worte fruchteten – die Löwen kamen den Berlinern bedrohlich nahe.

„Wir haben uns wieder rangekämpft“, lobte Manager Thorsten Storm die Aufholjagd, an der Uwe Gensheimer und Siarhei Harbok maßgeblich beteiligt waren. Der Vorgeschichte konnte er indes nichts Positives abgewinnen, denn eine Mannschaft mit gehobenen Ansprüchen dürfe doch gar nicht in solch eine Situation kommen. Letztlich wog die Hypothek der frühen Versäumnisse zu schwer, und Storm grantelte: „Das war ein Spiel, über das man noch sprechen muss. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler.“

Gelegenheit dazu gab es früher als erwartet. Schließlich klappte es an diesem total verunglückten Tag auch nicht mit der Rückreise. Wegen des Winterwetters wurde der Flug nach Frankfurt abgesagt. Der Löwen-Tross musste die Nacht in Berlin verbringen und kann erst heute den zweiten Versuch starten.

Füchse Berlin: Jaska 6, Kubisztal 5, Bult 5/2, Richtwien 5, Wilczynski 5/2, Laen 3, Karason 2, Murawski 2.
Rhein-Neckar Löwen: Harbok 5, Stefansson 5/3, Gensheimer 5/3, Bielecki 4, Groetzki 3, Myrhol 2, Müller 2, Klimovets 1, Sigurdsson 1.

 21.12.2009