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„Fühle mich manchmal wie im Traum“ (MM)

SCHWETZINGEN. (mj/ü) Mit Marius Steinhauser wechselt das größte Handball- Talent der HG Oftersheim/ Schwetzingen vom Oberligisten in die Bundesliga zu den Rhein-Neckar Löwen. Unsere Zeitung hat sich mit dem 19-Jährigen darüber unterhalten, was in der Zeit der Vertragsverhandlungen in dem jungen Mann vorging und welche Hoffnungen er mit seinem Wechsel verbindet.

Herr Steinhauser, sind Sie froh, dass das Hickhack um Ihren Wechsel endlich vorüber ist?

Marius Steinhauser: Ja, natürlich bin ich froh, dass das alles in trockenen Tüchern ist und ich diese einmalige Chance nutzen darf.

Hat Sie die Zeit der Vertragsverhandlungen belastet?

Steinhauser: Klar geht das nicht spurlos an einem vorbei, und die Gedanken drehen sich rund um dieses Thema. Man hofft natürlich, dass beim Abitur alles klappt und vertraut darauf, doch im Hinterkopf schwirrte es immer herum und lenkte einen durchaus ab. Trotzdem hoffe ich, dass es keinen entscheidenden Einfluss genommen hat und ich das Abitur erfolgreich bestehe.

Es war ein steiler Aufstieg: Vom TSV Rot in der Landesliga zur HG O/S in die Oberliga, beides kombiniert mit der A-Jugend, und jetzt Liga. Wird Ihnen bei diesem Tempo nicht etwas schwindelig?

Steinhauser: Schwindelig nicht, aber es ist schon irre, wenn man sich das mal überlegt. Wie schnell sich das alles entwickelt hat, ist unglaublich und manchmal fühle ich mich noch wie in einem Traum. Doch ich will diese Chance nutzen und versuche mich stetig zu verbessern, um das Optimum herauszuholen und diese Entwicklung voranzutreiben.

Haben Sie keine Angst, dass dieser Schritt eine Nummer zu schnell kommt?

Steinhauser: Nein, Angst habe ich keine. Mir ist zwar bewusst, dass der Sprung von der Oberliga und der AJugend-Bundesliga in die 1. Bundesliga nicht leicht ist, doch ich werde alles geben, um in dieser Liga Fuß zu fassen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle und es muss einfach alles passen. Allein, dass ich tagtäglich mit einigen der besten Handballer der Welt zusammen trainieren darf und mir dabei viele Dinge abschauen kann, wird mich in meiner handballerischen Entwicklung voranbringen. Vor allem habe ich mit Patrick Groetzki einen der besten Rechtsaußen auf meiner Position, mit dem ich mich gut verstehe.

Was erwarten Sie sich von der neuen Saison?

Steinhauser: In erster Linie bin ich für die erste Mannschaft der Rhein-Neckar-Löwen verpflichtet worden und werde dort zusammen mit Patrick Groetzki die Rechtsaußen-Position besetzen. Ich hoffe, dass ich mich mit guten Leistungen für Einsatzzeiten empfehlen kann.

Wen kannten Sie von Ihren neuen Kollegen schon vorher persönlich?

Steinhauser: Richtig persönlich gekannt habe ich außer Jonas Maier und Kai Dippe, mit denen ich sehr gut befreundet bin, niemand. Nur mit Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer habe ich schon ein paar Worte gewechselt. Die restliche Mannschaft kannte ich nur aus dem Fernsehen.

Wird der „Steini“ jetzt nur Handball-Profi oder wie geht es nach dem Abitur weiter?

Steinhauser: Mit dieser Frage beschäftige ich mich zurzeit auch und lasse mir verschiedene Dinge durch den Kopf gehen, mit denen sich der Handball vereinbaren lässt. Ich bin noch am überlegen, ob ich eventuell ein freiwilliges soziales Jahr absolviere oder möglicherweise ein Studium aufnehme. Doch eine endgültige Entscheidung darüber habe ich noch nicht getroffen.

Wie wollen Sie das unter einen Hut bringen?

Steinhauser: Dazu kann ich im Moment noch nichts sagen. Ich hoffe aber, dass es mir gelingt, alles miteinander in Einklang zu bringen, damit ich mich in meinem ersten Profijahr an das Niveau gewöhnen und alle Erfahrungen mitnehmen kann.

Gibt es etwas, was Sie von der HG Oftersheim/Schwetzingen oder Rot vermissen werden?

Steinhauser: Natürlich werde ich viele Dinge und tolle Menschen bei beiden Vereinen vermissen, mit denen ich in den letzten Jahren viele schöne Momente erlebt habe und die mich immer auf meinem Weg unterstützt haben. Sie alle haben einen großen Teil zu dieser rasanten Entwicklung beigetragen und dafür will ich mich ganz herzlich bedanken.