Veröffentlichung:

Furiose Löwen bezwingen den Meister (BNN)

Mannheim. Die vergangenen fünf Pflichtspiele gegen den HSV Hamburg hatten die Rhein-Neckar Löwen allesamt verloren. Gestern Abend traten die Hanseaten erstmals als deutscher Handballmeister in der Mannheimer SAP-Arena an und wurden von furios aufspielenden Badenern phasenweise an die Wand gespielt. Mit 33:29 (18:13) triumphierten die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson und fügten dem Titelverteidiger bereits die zweite Saisonniederlage zu. „Wir haben sehr gut gespielt und unbedingten Siegeswillen gezeigt“, lobte Gudmundsson seine weiterhin verlustpunktfreie Mannschaft. „Jeder kämpft für jeden und trägt seinen Teil zum Erfolg bei – wir können in dieser Saison wirklich etwas erreichen“, urteilte Spielmacher Andy Schmid. Bester Werfer der Gastgeber war der Ex-Hamburger Krzysztof Lijewski, der seinen früheren Kollegen neun Treffer einschenkte.

Die Löwen legten vor den 7 533 Zuschauern los wie die Feuerwehr und ließen den HSV zunächst überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Dagegen nutzten die Gastgeber ihre Chancen eiskalt: Kapitän Uwe Gensheimer, der vor der Partie als „Handballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde, eröffnete das Spitzenspiel mit einem Dreher von Linksaußen, Lijewski sowie Robert Gunnarsson und Patrick Groetzki sorgten für eine schnelle 4:0-Führung (6.). Zwar fanden die Hanseaten allmählich in die Spur, doch nach dem 5:6 durch Domagoj Duvnjak schalteten die Hausherren – gestützt auf die Glanzparaden von Torhüter Goran Stojanovic – noch einen Gang nach oben. Nach 17 Minuten donnerte Karol Bielecki den Ball zum 10:6 mit 103 Stundenkilometern in die Maschen des HSV-Gehäuses und sorgte so für die erneute Vier-Tore-Führung, die Gensheimer Sekunden vor der Pause auf fünf Treffer ausbaute.
„Nach dem Seitenwechsel haben wir ein paar Bälle leichtfertig hergegeben“, beschrieb der Nationalspieler die Phase nach der Pause, als die Hamburger innerhalb von achteinhalb Minuten bis auf 20:21 verkürzten. „Aber wir haben es geschafft, in Führung zu bleiben. Und das war letztlich entscheidend“, fügte Gensheimer hinzu. Coach Gudmundsson nahm die Auszeit und stellte sein Team wieder neu ein – mit Erfolg. Zunächst traf Zarko Sesum, danach Michael Müller und Börge Lund.

Nachdem Stojanovic gegen Stefan Schröder in Weltklassemanier pariert hatte (54.), erhöhte Lijewski auf 29:25. Und mit ihren Treffern in Unterzahl sorgten Lijewski und Schmid für die Entscheidung. „Wir haben zwei Punkte gegen den deutschen Meister geholt. Damit können wir zufrieden sein“, sagte Gensheimer.

Von Christof Bindschädel