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Gala-Vorstellung von Torhüter Szmal
Karlsruhe/Kiel. Im zehnten Anlauf hat es endlich geklappt. Die Rhein-Neckar Löwen haben erstmals in ihrer Vereinsgeschichte beim THW Kiel gewonnen. Mit 33:31 (19:17) Toren behielten die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson gestern Abend in der ausverkauften Sparkassen-Arena die Oberhand und zogen in der Tabelle der Handball-Bundesliga mit dem zweitplatzierten deutschen Rekordmeister gleich. Zudem dürfen sich die Badener zumindest ein kleines bisschen als „Meistermacher“ fühlen – schließlich nahm der HSV Hamburg die Löwen-Steilvorlage aus Kiel auf, löste die Auswärtsaufgabe bei der SG Flensburg-Handewitt souverän und und baute durch den 34:30-Erfolg seine Tabellenführung auf acht Zähler aus. Das Kräftemessen der Löwen mit dem designierten deutschen Meister aus der Hansestadt wurde unterdessen um einen Tag auf den 3. Mai nach vorne verlegt. Der Anwurf in der Mannheimer SAP-Arena erfolgt um 19.15 Uhr.
„Ich bin natürlich überglücklich, denn in Kiel gewinnt man nicht jeden Tag“, erklärte Löwen-Coach Gudmundsson, der auch beim Auftritt an der Ostsee auf die beiden verletzten Norweger Börge Lund und Bjarte Myrhol verzichten musste. Deshalb bildeten erneut Zarko Sesum und Oliver Roggisch den Mittelblock und machten ihre Sache – wie alle im bärenstarken Löwen-Kollektiv – hervorragend. Einer stach jedoch heraus: Slawomir Szmal lieferte im Gehäuse der Badener eine Weltklasseleistung ab, parierte unter anderem sechs Siebenmeter und trieb letztlich alle Kieler Schützen zur Verzweiflung. „Kaza hat uns mit seiner Leistung den Weg geebnet“, lobte Gudmundsson die Galavorstellung des Polen, der nach der Schlusssirene von seinen Teamkollegen beim Jubeln beinahe erdrückt wurde.
Doch nicht nur Szmal brillierte gegen den THW, jeder trug seinen Teil zum Sieg bei. Zarko Sesum trumpfte als Spielmacher neben Grzegorz Tkaczyk auf, zudem glänzten Uwe Gensheimer und Ivan Cupic auf den Außenpositionen als Vollstrecker. Da die Löwen zudem von der ersten Sekunde präsent waren, konnten sie gegen die Kieler endlich einmal vorneweg marschieren und gaben ihre Führung nicht mehr aus der Hand.
„Das ist eine super Sache. Leider haben wir kaum Zeit, um das zu genießen“, sagte Gensheimer, der zusammen mit Patrick Groetzki und Roggisch von Bundestrainer Heiner Brand in den Kader der deutschen Nationalmannschaft für das Testspiel gegen Norwegen am 16. April berufen wurde. „Wenn wir jetzt am Samstag patzen, ist das alles hinfällig“, betonte der Linksaußen mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt.
THW Kiel: Jicha 7/1, Zeitz 4, Ilic 4/2, Ahlm 3, Reichmann 3, Palmarsson 3, Narcisse 3, Klein 3, Fernandez 1.
Rhein-Neckar Löwen: Sesum 6, Cupic 6, Gensheimer 6/2, Tkaczyk 5, Bielecki 4, Gunnarsson 3, Stefansson 3.
Von Christof Bindschädel
07.04.2011