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Geburtstagskind Cupic feiert schöne Rückkehr

Zagreb. Es ist schon fast vier Jahre her, seitdem Ivan Cupic für Croatia Zagreb am Ball war. Doch vergessen haben sie den kleinen Flügelflitzer in der kroatischen Hauptstadt keineswegs. Mit einem großen Transparent gratulierten die Fans dem Löwen-Rechtsaußen zum 25. Geburtstag – und Cupic musste am Ausgang Richtung Kabinen noch lange Autogramme schreiben.

„Das ist echt schön, dass sie noch so an mich denken“, freute sich der Linkshänder. Und dass er gerade mit den Rhein-Neckar Löwen den Hauptstadt-Klub im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit 31:28 geschlagen hatte, nahm ihm keiner übel. „Das ist ein schönes Geburtstagsgeschenk“, strahlte Cupic, der am Sonntagabend beim anstehenden Ausgang der Mannschaft sicher gerne die Rolle des Fremdenführers in der alten Heimat übernahm, bevor es gestern über Frankfurt zurück nach Hause ging.

Schon am Donnerstag (19 Uhr/SAP Arena) steht das Rückspiel an. „Wir haben noch nichts in den Händen“, warnt Trainer Gudmundur Gudmundsson. Doch mit drei Toren Vorsprung im Rücken dürfte genügend Selbstbewusstsein für die anstehende Aufgabe vorhanden sein. „Der Sieg hier war ganz wichtig. Jetzt müssen wir aber noch einmal so auftreten“, fordert Patrick Groetzki, der weiterhin viel Respekt vor der individuellen Klasse der Kroaten hat.

Für die steht nicht zuletzt Ivano Balic, doch dem Balkan-Star gelang gegen die starke Löwen-Abwehr nicht allzu viel. Zeitweise war er sogar der Schwachpunkt des kroatischen Abonnement-Meisters. Entsprechend geknickt humpelte Balic dann auch durch die Katakomben der Arena. „Wir hätten mindestens mit ein, zwei Toren gewinnen müssen, um im Rennen zu bleiben“, blickt Balic nicht zuletzt auf die bestens gefüllte Löwen-Bank und zugleich auf die Zagreber Verletztenliste. „Vor diesem Hintergrund können wir mit dem Spiel zufrieden sein“, ordnete auch Croatia-Coach Ivica Obrvan die Heimniederlage ein. „Aber wir werden alles tun, um weiterzukommen.“

Angrifflust herrscht dagegen im Löwen-Rudel. „Wir haben jetzt eine Riesen-Chance – und die wollen wir auch nutzen“, zählt für Manager Thorsten Storm nur der Viertelfinaleinzug. Mit Weltklasse-Leistungen wie die von Uwe Gensheimer (10/3 Tore) oder Ólafur Stefánsson (7) sollte dieser Schritt gelingen. „Ihn müssen wir eigentlich hier lassen“, scherzte Aufsichtsratschef Jesper Nielsen angesichts des x-ten Frühlings des Routiniers. Doch sein Wechsel zu AG Kopenhagen ist beschlossene Sache. Und dass ihm Gudjon Valur Sigurdsson und Robert Gunnarsson zu Nielsens zweitem „Spielzeug“ folgen werden, ist zumindest nicht mehr ausgeschlossen. „Wir müssen die Balance halten“, will der Geldgeber bei den Löwen keine Top-Leute auf der Bank sehen, die Kopenhagen weiterbringen würden. Dass hinter Gensheimer dann ein weiterer Linksaußen gebraucht wird, ist dem Dänen bewusst: „Der muss aber nicht mehr das Niveau von Sigurdsson haben.“

Von Thorsten Hof

 29.03.2011