Veröffentlichung:

Generalprobe geglückt, doch Sorgen um Groetzki

Deutschland gewinnt finalen EM-Test – Löwen-Kapitän verletzt sich am Fuß

Generalprobe geglückt, doch Sorgen um Groetzki: Deutschlands Handballer gewinnen den finalen EM-Test gegen Portugal 35:31 (20:15), müssen aber wahrscheinlich ohne Löwen-Kapitän Patrick Groetzki ins Heim-Turnier gehen. Der Rechtsaußen knickt in der 23. Minute um, wird noch vor der Schlusssirene ins Krankenhaus zur Abklärung gefahren. Gut sieht das nicht aus.

Anders als am Donnerstag brauchen die Deutschen dieses Mal ein wenig länger, ehe sie richtig in der Partie ankommen. Stark, wie die Portugiesen zunächst ihre Angriffe zielgenau ausspielen, optimale Positionen finden für ihre Rückraumschützen. Das geht so bis zum 8:9 (15.). Dann läutet Juri Knorr die beste Phase seiner Mannschaft mit einem Doppelpack zum 10:9 ein (16.). Johannes Golla erhöht nach starker Wolff-Parade auf 11:9. Der Weltklasse-Keeper kriegt jetzt immer wieder seine Hand an die portugiesischen Würfe, die auch nicht mehr aus den allerbesten Winkeln angesetzt werden können.

Generalprobe geglückt, doch Sorgen um Groetzki: Minute 23 wird zum Schockmoment

Zwar steht es wenig später 12:12 (21.). Nach der ersten Auszeit Deutschlands läuft es aber klar in die richtige Richtung. Mit einer offensiven 3-2-1-Abwehrformation gelingt es, den gegnerischen Angriffsschwung weiter zu stören. Zudem ist Wolff mehrmals zur Stelle – und so geht der Gastgeber mit einem 20:15 in die Pause. Einziger Wehrmutstropfen: In Minute 23 knickt Löwe Patrick Groetzki um, muss vom Feld, wird behandelt, bleibt erst einmal draußen. Daumen drücken, dass es nichts Schlimmeres ist. Teamkollege Juri Knorr ist einmal mehr der Offensivmann des Spiels, und auch Jannik Kohlbacher kann sich mit einem Überzahltreffer in die Torschützenliste eintragen.

Nach der Pause kommt auch der vierte Löwe zum Einsatz: David Späth rückt für Andi Wolff zwischen die Pfosten. Vorne bleiben die Deutschen zielstrebig. Sebastian Heymann trifft zum 22:17 und zieht zwei Minuten gegen Daymaro Salina (33.). Julian Köster sammelt Selbstbewusstsein mit zwei schönen Rückraumkeulen (25:20 und 26:21, 38.). Späth landet seine erste Parade, spektakulär mit dem Fuß gegen den starken Miguel Martins. Für Knorr zieht nun Nils Lichtlein die Fäden in der Offensive. Kohlbacher hält Kreisläufer Luis Frade auf – ein Zeichen in der Abwehr! Und trotzdem: Beim 29:26 muss der Bundestrainer eine Auszeit nehmen (46.). Es läuft lange nicht mehr so rund im Angriff, und hinten kommen die Portugiesen zu oft über den Kreis durch.

Martins verkürzt auf 29:27 (48.). Jeder technische Fehler, jede kleine Nachlässigkeit wird bestraft. Knorr ist wieder auf der Platte, findet Timo Kastening, der an der Latte scheitert. Es bleibt bei einem 0:5-Lauf, der beim 29:28 ein 0:6-Lauf wird (49.). Parallele zum Donnerstag, als die Deutschen einen ähnlichen Einbruch in Durchgang zwei zu verzeichnen hatten. Wolff kommt wieder. Latte Portugal. Kai Häfner mit einem Zauberanspiel auf Golla bringt endlich ein Tor für Deutschland (30:28, 51.). Wolff pariert, Häfner bricht durch: Beim 31:28 sieht es schon wieder viel besser aus (52.). Häfner ist gar nicht mehr aufzuhalten, erhöht auf plus vier fürs DHB-Team, bringt es zurück auf Siegkurs (33:29, 55.). Den Deckel drauf macht Juri Knorr mit dem 34:31 knapp zwei Minuten vor dem Ende.