Veröffentlichung:

Gensheimer bleibt König der Löwen (RNZ)

Kronau. Die Rhein-Neckar-Zeitung hatte es bereits vor knapp zwei Wochen exklusiv verkündet – und seit gestern ist es nun offiziell: Uwe Gensheimer, der König der Löwen, der Kapitän des badischen Handball-Flaggschiffs, bleibt den Gelben. Für zwei weitere Jahre, bis 2016. Oben, im Regieraum des Kronauer Trainingszentrums, wurde das „Geheimnis“. gelüftet. Dort saß er, der Ur-Mannheimer. In Jeans und Turnschuhen. Ganz locker, so wie man ihn eben kennt. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht natürlich.

Und warmen Worten: „Ich fühle mich hier sehr wohl, habe hier mein vertrautes Umfeld. Außerdem übernehme ich bei den Löwen eine andere Rolle, da sehe ich mich natürlich in der Verantwortung.“

Sagt der Heißbegehrte. Kiel und Barcelona waren auch hinter ihm her, jagten den Löwenmann wochenlang. Wichtig war „Gensel“ auch die sportliche Perspektive. Er will um Titel spielen, ganz oben angreifen. Die Mitstreiter dazu hat er. Gensheimer, der Entschlossene: „Wir haben hier ein Super-Team zusammen und das wird auch beisammen bleiben, das hat mir unser Manager Thorsten Storm in den Vertragsgesprächen signalisiert.“

Und der Anfang ist ja bekanntlich bereits gemacht: Neben Gensheimer haben bereits Andy Schmid, Bjarte Myrhol, Patrick Groetzki und Weltmeister Gedeon Guardiola ein neues Arbeitspapier unterschrieben.

Wobei Gensheimer die härteste Nuss war, die Storm zu knacken hatte. So wurden die Löwen gestern beispielsweise von einem regionalen TV-Sender gefragt, ob der Friedrichfelder seinen Vertrag nicht direkt vor den Kameras unterzeichnen könnte. Eben so, wie vor rund einer Woche Patrick Groetzki. Storm reagierte schmunzelnd darauf. Der Nordmann: „Den habe ich mir schon vor einer Weile unterschreiben lassen. Sonst hätte ich überhaupt nicht mehr schlafen können.“

Mit sich selbst ist der „Local Hero“ derzeit übrigens nicht zu hundert Prozent zufrieden. Warum? Na, weil er seit seinem Achillessehnenriss im Dezember 2012 noch nicht wieder bei hundert Prozent ist. „Gerade in Sachen Antritt und Sprungkraft bin ich noch nicht wieder da, wo ich schon mal war. Doch ich bin auf einem guten Weg.“

Bei all der Freude über seine Vertragsverlängerung, beim linken Flügelmann schwang gestern auch ein wenig Enttäuschung mit. Das lag an einer anderen Personalie, an Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Der Isländer sucht nach dieser Saison ja bekanntlich das Weite, wechselt nach Dänemark, wird Nationaltrainer im hohen Norden. Sein Linksaußen findet das sehr schade: „Ich arbeite sehr gerne mit Gudmi zusammen. Sein Abschied ist hart für uns.“

Wie auch immer, noch steht man gemeinsam an der Platte und hat viel vor. Einen Titel gewinnen – im Idealfall.

Am Samstag ist deshalb wieder Konzentration gefragt. Am Samstag um 19 Uhr gastiert das Bundesliga-Schlusslicht Emsdetten in der Mannheimer SAP Arena. Und Gudmundsson tut das, was er immer tut. Er warnt: „Das ist ein Gegner, den du auf keinen Fall unterschätzen darfst.“

Von Daniel Hund