Veröffentlichung:

Gensheimer-Gala gegen Balingen

Linksaußen der Löwen trifft 14 Mal bei 36:30-Sieg gegen den HBW

Die Rhein-Neckar Löwen haben das letzte Heimspiel im Jahr 2010 gewonnen. Im Landesderby gegen den HBW Balingen-Weilstetten gab es am zweiten Weihnachtsfeiertag einen 36:30 (21:17)-Erfolg, mit dem sich die Mannschaft von Guðmundur Guðmundsson weiter auf dem vierten Platz in der Bundesliga befindet. Herausragender Akteur war Uwe Gensheimer, der es insgesamt auf 14 Treffer brachte und aus dem Feld ohne Fehlversuch blieb.

„Ich bin nicht zufrieden mit der Abwehr, dagegen waren wir im Angriff gut“, resümierte Guðmundsson. „Ich habe Riesenrespekt vor den Balingern. Sie haben gute Konzepte und es ist nicht einfach, Balingen zu schlagen“, fügte der Löwen-Trainer an, der Gensheimer ein Sonderlob aussprach: „Uwe hat 14 Tore bei 15 Versuchen gemacht, das geht nicht viel besser.“

Guðmundsson hatte vor der Partie darauf hingewiesen, dass sich seine Spieler auf einige Überraschungen beim Gegner einstellen müssen. Und der Coach hatte Recht, denn bereits nach neun Minuten schickte Gäste-Trainer Rolf Brack mit Frank Ettwein bei eigenem Ballbesitz einen siebten Feldspieler auf die Platte. Auf die daraufhin entstehende Unterzahl waren die Löwen jedoch gut vorbereitet. Stetig bauten die Badener ihren Vorsprung bis zur 26 Minute aus, als sie komfortabel mit 17:11 vorne lagen. Der lautstarke Anhang aus Balingen unterstützte sein Team mit aller Kraft, die taktischen Kniffe von Brack fruchteten aber zunächst nicht. „Wir lagen mit der Taktik richtig, haben aber zu viele freie Bälle vergeben“, analysierte Brack.

Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit wurden die Löwen unkonzentrierter, so dass der HBW zwischenzeitlich auf 17:20 herankam – mit der Abwehrleistung konnte Gudmundsson also nicht zufrieden sein. Mit der letzten Aktion vor der Kabinenansprache netzte Uwe Gensheimer immerhin noch per Siebenmeter zum 21:17 ein und hatte damit zu diesem Zeitpunkt acht Tore auf dem Konto. Der Linksaußen unterstrich damit seine derzeitige Sahneform und war auf dem besten Weg, seinen Torrekord von 17 Treffern anzugreifen. Den hatte er in der zurückliegenden Saison beim 35:25-Sieg im Duell mit den Balingern aufgestellt.

„Es ist schon ungewohnt gegen sieben Feldspieler, aber wir haben uns darauf zwei Tage lang vorbereitet“, sagte Patrick Groetzki zu der Situation in der Defensive. Gensheimer war nicht zufrieden, wie er uns seine Mitspieler darauf reagiert hatten: „Wir haben es den Balingern zu leicht gemacht, weil wir uns zu wenig bewegt haben.“

Direkt nach der Pause schraubten die Löwen das Resultat zunächst erneut auf 23:18, ehe sich die Mannschaft eine Auszeit leistete. Drei Fehlversuche in Folge von Bjarte Myrhol und zwei vergebene Würfe von Patrick Groetzki führten dazu, dass der HBW nach 38 Minuten plötzlich auf 22:23 herankam. Die Zuschauer wurden bereits unruhig, ehe Børge Lund die Torflaute beendete und Gensheimer mit zwei weiteren Treffern auf 26:22 erhöhte. Das sorgte für Beruhigung, auch wenn die Balinger, die weiterhin im Angriff mit sieben Feldspielern agierten, noch einmal auf 24:26 aufholten.

In der Schlussviertelstunde zeigten sich die Badener dann aber wieder konzentriert und als Grzegorz Tkaczyk sieben Minuten vor dem Ende zum 33:27 erfolgreich war, gab es keinen Zweifel mehr am achten Heimsieg in der aktuellen Bundesliga-Saison. Mit seinem 14. Tor sorgte Gensheimer kurz danach für die zweitbeste Ausbeute in seiner Bundesliga-Karriere, was die Fans in der SAP ARENA mit viel Beifall bedachten.

Zeit zum Verschnaufen haben die Löwen nicht, denn bereits am Mittwoch steht das nächste Landesderby auf dem Programm. Zum Abschluss des Jahres 2010 müssen die Guðmundsson-Schützlinge bei Frisch Auf Göppingen antreten. Das Duell in der EWS Arena wird um 19:30 Uhr angepfiffen. „Da wollen wir zwei Punkte holen“, kündigte Gensheimer an.

Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 31.) – Stefánsson (2), Lund (3), Bielecki (3) – Groetzki (3), Gensheimer (14/5) – Gunnarsson (2) – Schmid, Šešum, Tkaczyk (4), Myrhol (4), Sigurðsson (n.e.), Čupić (1).
HBW Balingen-Weilstetten: Zoubkoff, Marinović (6.-28., ab 31.) – Mitkov (4), Herth (10/5), Schlinger (2) – Wilke (2), Sauer (1)– Strobel (3)– Schuldt (1), Ettwein (3), Temelkov, Boisedu (3), Ilitsch (1).
Strafminuten: Lund (2), Myrhol (2), Gunnarsson (2), Čupić (2) – Boisedu (2), Ettwein (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Rolf Brack.
Zuschauer: 6.349.
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg/Magdeburg).
Spielfilm: 3:3 (5.), 5:3 (9.), 7:6 (14.), 9:6 (15.), 13:9 (21.), 15:10 (23.), 17:11 (26.), 21:17 (Hz.), 23:18 (34.), 23:22 (38.), 26:22 (41.), 27:24 (45.), 29:25 (48.), 32:27 (53.), 36:30 (Endstand).
Zeitstrafen: 4/2.
Siebenmeter: 6/5 – 6/5.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft an die Latte.
HBW Balingen-Weilstetten: Herth scheitert an Szmal.
Beste Spieler: Gensheimer, Tkaczyk – Herth.