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Gensheimer sorgt für ein Happy End (RNZ)

Rhein-Neckar Löwen schlagen starkes Team aus Wetzlar 26:18

Es war am letzten Donnerstag, als die heile Welt der Rhein-Neckar Löwen ein wenig ins Wanken geraten ist. Das 29:32 bei den Namenlosen aus Kristianstad kam einem Erdrutsch gleich. Die bis dahin schier unverwundbar wirkenden Badener blieben in Süd-Schweden vieles schuldig: Kämpften und glänzten nicht. Die Frage war: Wie würden sie diesen Rückschlag wegstecken? Gestern gab’s die Antwort: Uwe Gensheimer und Co. schlugen zurück. Gegen einen starken Gast aus Wetzlar schossen sich die Löwen vor 9606 Zuschauern in der SAP Arena zu einem 26:18 (10:11)-Erfolg und haben nun beeindruckende 22:0-Punkte auf dem Konto.

„Das war kein leichtes Spiel für uns“, pustete Löwen-Teammanager Oliver Roggisch nachher ganz tief durch: „Wetzlar hat das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wer die bessere Mannschaft ist.“

Wetzlar begann selbstbewusst in der Höhle der Löwen. Vor allem hinten packten die Hessen beherzt zu. Die Angriffsmaschinerie der Löwen kam nur schwer ins Rollen. Einzelaktionen waren also gefragt. Und Nervenstärke. Gensheimer bewies die. In der Anfangsphase versenkte „Gensel“ zwei Siebenmeter. Absetzen war trotzdem nicht (5:5/14.). Der Spitzenreiter und der Tabellen-Vierte bewegten sich auf Augenhöhe.

Das Löwen-Problem: Hinten drin fehlte zunächst die Sicherheit. Wetzlar fand stets Lösungsansätze, um die Abwehr, das eigentliche Prunkstück der Löwen, zu überlisten. Beim Stand von 6:8 (20.) hatte Jacobsen dann genug gesehen. Er bat zur Auszeit, zum einminütigen Krisengipfel.

Besser wurde es aber erst, als der Däne wenig später die „Jungen Wilden“ auf die Platte schickte: Harald Reinkind, 23, und Mads Mensah Larsen, 24. Beide entfachten einen enormen Druck und belohnten sich mit spektakulären Toren. Beruhigend ging es trotzdem nicht in die Pause. Die Löwen lagen hinten. Mit 10:11.

Klar war: Für ein gelbes Happy End musste eine Leistungssteigerung her. Und die kam. Auch Dank Gensheimer. Wie ein Orkan fegte er über Wetzlar hinweg, traf zwischen der 30. und 35. Minute drei Mal. Als Sahnehäubchen noch eine Reinkind-Rakete hinterher: Ergebnis gedreht, 14:12 (36.). Die Fans tobten, feierten und klatschten. Der Rest war Schaulaufen.

Das letzte Wort hat Gensheimer, der Zehn-Tore-Mann: „Das war eine super zweite Halbzeit. Ich denke, dass Wetzlar vor allem auch vor unseren Fans, die richtig laut waren, großen Respekt hatte.“

Von Daniel Hund