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Gestärkt aus der Pause (BNN)

Kronau/Östringen. Auch wenn Gudmundur Gudmundsson über die mehrtägige Pflichtspielpause nicht vollkommen glücklich war, stellte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen gestern beim vor Ligapartien obligatorischen Pressegespräch doch die positiven Aspekte heraus. „Diese Pause war wichtig, so konnten wir ein bisschen durchatmen. Wir haben die Zeit sehr gut genutzt und viel in Kleingruppen gearbeitet“, erklärte der Isländer, dessen Schützlinge am Samstag (19 Uhr) in der Handball-Bundesliga die MT Melsungen in der Mannheimer SAP-Arena empfangen.

Allerdings standen Gudmundsson zuletzt nicht alle Profis zur Verfügung, da Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Michael Müller und Oliver Roggisch bis gestern bei einem Lehrgang der deutschen Nationalmannschaft weilten. „Für uns wäre es wichtig gewesen, wenn alle Spieler da gewesen wären. Aber ich habe mit Bundestrainer Martin Heuberger telefoniert – und er war mit der Leistung der vier zufrieden“, berichtete der Löwen-Coach schmunzelnd, der am frühen Abend mit dem kompletten Kader die Vorbereitung auf das Duell gegen die Nordhessen einläutete.

Und Gudmundsson stimmte seine Mannschaft sogleich auf „ein hartes Stück Arbeit“ ein. „Melsungen ist ein starker Gegner. Die Mannschaft wurde mit Patrik Fahlgren und Per Sandström gut verstärkt und ist besser als im Vorjahr“, sagt der Isländer, der drei Ligaspiele der Auswahl von Trainer Michael Roth eingehend studiert hat. Dennoch freue er sich auf diese Partie, betont Gudmundsson, der seine Schützlinge gestärkt und mit voll aufgeladenen Akkus aus der Pause kommen sieht.

Mitverantwortlich für die nach dem Sieg in Lemgo ohnehin gute Stimmung im Löwen-Lager sind zwei Dauerpatienten. Gudmundsson teilte mit stolzer Stimme mit, dass der an Hodenkrebs erkrankte Bjarte Myrhol und Ivan Cupic (Schulter-OP) seit kurzem wieder mit der Mannschaft trainieren – auch wenn beide dies noch im Rahmen ihrer Möglichkeiten tun, so der Coach: „Man weiß bei beiden nicht, wann sie wieder spielen können. Dennoch freut uns das natürlich alle.“

Da den Badenern durch Myrhols Ausfall derzeit nur ein etatmäßiger Kreisläufer zur Verfügung steht, was Manager Thorsten Storm zurecht als „Tanz auf der Rasierklinge“ bezeichnet, haben die Löwen Alexander Becker von der TSG Friesenheim mit einem Zweitspielrecht ausgestattet – zumindest für den Fall der Fälle.

Von Christof Bindschädel