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Glänzendes Debüt (Lampertheimer Zeitung)

Maier steht bei den Löwen von Beginn an zwischen den Pfosten und hält stark

(br). Die Rhein-Neckar Löwen haben die Länderspielpause gut verarbeitet. Der Mannheimer Handball-Bundesligist gewann am Mittwochabend vor 5521 Zuschauern in der SAP Arena sein Heimspiel gegen den VfL Gummersbach mit 27:22 (14:11) und verteidigte damit den zweiten Tabellenplatz. Der Schwede Kim Ekdahl du Rietz gab nach seiner Muskel-Verletzung ein gelungenes Comeback. Doch Mann des Abends war der 19-jährige Torhüter Jonas Maier.

Die Löwen mussten in den vergangenen Wochen mit viel Verletzungspech klarkommen. Jüngst erwischte es dann auch noch Torhüter Goran Stojanovic. Doch sein Ersatz Jonas Maier machte seine Sache am Mittwochabend erstklassig. Der 19-Jährige aus Plankstadt, der jüngst noch voll im Abiturstress steckte, durfte am Mittwoch überraschend von Anfang an zwischen den Pfosten ran und zeigte in der ersten Hälfte eine ganz starke Leistung. „Wir haben es ihm eineinhalb Stunden vor dem Spiel gesagt, dass er von Anfang an spielen wird. Er war ein bisschen schockiert, aber wir haben ihm klargemacht, dass wir volles Vertrauen in ihn haben“, verriet Co- und Torwarttrainer Tomas Svensson, dessen Namen selbst auf dem Spielberichtsbogen stand. Maier zeigte sich unterdessen begeistert: „Es ist grandios, in dieser tollen Halle mit so einer starken Mannschaft zu spielen. Ich war natürlich überrascht über den Einsatz, aber Tomas Svensson und unser Coach Gudmundur Gudmundsson haben mir Mut gemacht.“

Maier ließ sich während der Begegnung keinerlei Nervosität anmerken und spielte eine sehr starke erste Hälfte. „Er hat seine Sache mehr als ordentlich gemacht“, lobte später auch der verletzte Goran Stojanovic. Nach einem anfänglichen 2:3-Rückstand setzten sich die Mannheimer mit vier Toren in Folge auf 6:3 (14.) ab und verteidigten den Vorsprung bis in die Pause. Kim Ekdahl du Rietz kam nach einer Viertelstunde auf das Spielfeld und führte sich mit einem Treffer gleich gut ein. Nach 40 Minuten führten die Löwen weiter mit drei Toren (19:16). Doch dann mussten die Guardiola-Zwillinge Isaias und Gedeon sowie Zarko Sesum mit Zwei-Minuten-Strafe auf die Bank. Die Partie wurde nickliger. Gummersbach glich in der 49. Minute zum 20:20 aus. Gudmundsson hatte zuvor den Dänen Niklas Landin für Maier als neuen Torhüter eingewechselt.

Die Löwen vergaben in dieser kritischen Phase der Begegnung zu viele gute Chancen. Andy Schmid, Nationalspieler Patrick Groetzki sowie Sesum verwarfen Siebenmeter. Bis sieben Minuten vor Schluss war beim Spielstand von 21:21 alles offen. Dann gelangen Schmid und Bjarte Myrhol wichtige Treffer – die Raubkatzen lagen wieder mit zwei Toren (24:22, 57.) in Front. Gummersbach nahm die Auszeit – doch Landin hielt stark. Sesum gelang mit seinem achten Tor zum 25:22 (58.) die Vorentscheidung. Der Serbe legte einen weiteren Treffer nach, und auch Alexander Petersson netzte noch einmal ein. Der Gummersbacher Coach Emir Kurtagic meinte nach der Partie: „Insgesamt waren wir am Ende nicht fünf Tore schlechter.“ Gudmundur Gudmundsson hatte unterdessen trotz des Sieges nach der Partie noch einiges am Spiel seiner Mannschaft auszusetzen. Der Isländer sagte: „Mit der Leistung der Abwehr bin ich zufrieden. Im Angriff allerdings haben wir viel zu viele Möglichkeiten nicht genutzt.“ Gudmundsson hatte dabei genau mitgezählt: „Wir haben 16 klare Chancen, darunter vier Siebemeter, nicht verwertet.“ Einen Spieler in seinem Kader wollte der Coach aber noch herausheben: „Jonas Maier hat sehr gut gespielt.“

Rhein-Neckar Löwen: Maier, Landin-Jacobsen (ab 45.); Sesum (9), Petersson (4), Schmid (4/3), Sigurmannsson (3), Myrhol (3), Groetzki (2), G. Guardiola (1), Ekdahl du Rietz (1), I. Guardiola, Bitz (n.e.).