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Nächste Ausfahrt Magdeburg (RNZ)

Heidelberg. Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson schnaufte tief durch und bekannte dann: „Das war ein sehr schweres Spiel, aber das war zu erwarten.“ Gerade hatte sich seine Mannschaft im 28. Saisonspiel mit 27:22 (14:11) gegen den VfL Gummersbach behauptet und den Kurs Richtung Champions League beibehalten. Nur noch sechs Spiele stehen in der Handball-Bundesliga auf dem Programm, nach wie vor haben die Rhein-Neckar Löwen fünf Punkte Vorsprung auf den Vierten, die Füchse Berlin und sechs Punkte auf den HSV Hamburg.

Doch zunächst folgt nun das Viertelfinale im EHF-Cup gegen den Liga-Konkurrenten SC Magdeburg. Am Sonntag treten die Rhein-Neckar Löwen um 17 Uhr in Magdeburg an und versuchen eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am Samstag, dem 27. April um 19 Uhr in der Mannheimer GBG-Halle zu schaffen. „Das wird genauso schwer“, meinte „Gudmi“ nach dem Gummersbach-Spiel. Zuletzt holten die Löwen in Magdeburg ein 20:20-Remis, was für den Europapokal eine gute Ausgangslage bedeuten würde. Zu Hause könnte der Tabellenzweite dann alles klar machen und die Tickets für das Final Four im französischen Nantes am Rande der Bretagne buchen. „Wir müssen jetzt Kräfte sammeln, haben am Samstag die lange Reise vor uns und müssen gut spielen, um ein gutes Ergebnis mitzubringen.“

Sesum mit sehr guter Quote

Immerhin hatte „Gudmi“ am Mittwoch personelle Entlastung. Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz war nach zweimonatiger Verletzungspause wieder dabei, war jedoch naturgemäß noch nicht wieder ganz der Alte. „Kim muss seine Form noch steigern“, befand der Trainer und freute sich, dass Zarko Sesum auf der Position von du Rietz vollauf überzeugt hatte und mit seinen Treffern maßgeblichen Anteil am Sieg gegen Gummersbach hatte. „Zarko hat neun von elf getroffen, das ist sehr, sehr gut, ansonsten war unsere Wurfquote nicht gut, wir haben 16 klare Chancen verworfen.“

Freuen durfte sich der Isländer aber auch über einen Jungspund im Team. Jonas Maier, der bereits in der letzten Saison ein Bundesligaspiel bestritten hatte und ansonsten in der zweiten Mannschaft spielt, ersetzte den verletzten Torhüter Goran Stojanovic und machte seine Sache ausgezeichnet, bis er Mitte der zweiten Halbzeit von Niklas Landin abgelöst wurde. „Maier war überragend, das hat er sehr gut gemacht, ein Sonderlob!“, sagte Gudmundsson, der sich ansonsten wieder einmal darüber freuen durfte, dass seine Mannschaft „Wille und Charakter“ gezeigt hatte.

Ähnlich sah es Manager Thorsten Storm: „Jeder kämpft für den anderen, keiner ist sich zu schade. Es ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.“ Und mit einer ähnlichen Einstellung sollte auch im Hexenkessel Magdeburger Bördelandhalle ein gutes Ergebnis möglich sein.

Von Hasso Waldschmidt